Co-Teaching / Multiprofessionelle Kooperation
Das fünfte und letzte Leitprinzip ist die Umsetzung von Co-Teaching. Beim Co-Teaching unterrichten mindestens zwei Personen gemeinsam, wobei hier unterschiedliche Formen unterschieden werden – von der reinen Hospitation im Unterricht bis hin zur geteilten Verantwortung für die gesamte Lerngruppe sowie die gemeinsame Gestaltung und Durchführung vom Unterricht (Friend et al., 2010). Das Co-Teaching bietet die Chance, die Lernenden gezielter zu unterstützen, eigene blinde Flecken zu erkennen, voneinander zu lernen und so im besten Fall Synergie-Effekte zu erzielen. Global gesehen kommt dabei der multiprofessionellen Kooperation eine besondere Bedeutung zu (Textor, 2015), zum Beispiel zwischen Regelschullehrkräften und Sonderpädagog*innen. Die unterschiedlichen Professionen lassen ihr spezifisches Wissen in die Kooperationsbeziehung einfließen und ergänzen sich im Idealfall im Sinne der Ko-Konstruktion (Grosche et al., 2020).
Co-Teaching
Gemäß der Definition von Cook & Friend (1995) bezeichnet Co-Teaching die gemeinsame Unterrichtsgestaltung durch zwei oder mehr Fachkräfte für eine heterogene oder gemischte Schüler*innengruppe im gleichen Raum (Cook & Friend, 1995, übersetzt von Conny Melzer). Spezifisch beinhaltet Co-Teaching folgende drei Aspekte:
- Co-Planung
- Co-Unterricht
- Co-Evaluation (Murawski, 2003)
Selbstreflexion
Nachdem Sie den Ausschnitt des folgenden Videos von 29:59 bis 32:15 Minuten angesehen haben, nehmen Sie sich bitte fünf Minuten Zeit und geben Sie zwei Vorschläge, wie angehende oder bereits tätige Lehrer*innen das kooperative Arbeiten erlernen könnten.
Schreiben Sie Ihre Gedanken und Ideen auf. Es wird bestimmt spannend sein, im Verlauf oder nach Abschluss des Moduls auf Ihre Notizen zurückzublicken und zu überlegen, ob sich Ihre Sichtweise verändert oder erweitert hat.