Didaktische Einbeziehung von Förderdiagnostik
Das zweite Leitprinzip ist der Einsatz förderdiagnostisch fundierter individualisierter Curricula. Damit ist gemeint, die curricularen Lerninhalte an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler anzupassen und ein „individuelles Curriculum“ zu entwickeln (Textor, 2015). Prengel (2015) schlägt in diesem Kontext vor, neben dem obligatorischen „Kerncurriculum“ ein, an die Bedarfe und Interessen, angepasstes fakultatives „Kindercurriculum“ zu erarbeiten. Der gemeinsame Bildungsgehalt soll so differenziert erschlossen werden. Um individuelle Bedarfe zu ermitteln, ist es darüber hinaus notwendig, diese förderdiagnostisch abzusichern. Dies kann beispielsweise über gezielte Alltagsbeobachtungen oder durch die Analyse von Arbeitsprodukten erfolgen (Prengel, 2016). Bei der Förderplanung sollte darauf geachtet werden, dass diese an den Ressourcen und Stärken der einzelnen Schüler*innen ansetzt (Fränkel, 2021; Fränkel & Kiso, 2021).