Vernetzte Identitätsbildung
Das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen kann man angesichts des Stellenwerts digitaler Medien auch als „vernetzte Identitätsbildung“ bezeichnen.
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Wir wollen uns der Frage annehmen, wie die Mediensozialisation von Kindern gelingen kann. Dazu müssen wir jedoch zunächst als Tatsache anerkennen, dass Heranwachsende in eine mediatisierte Gesellschaft hineinwachsen und dies mit einem unumkehrbaren gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess einhergeht.
Was sind nun Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Mediensozialisation?
Mit der Medienentwicklung gehen sowohl Risiken, als auch Potenziale einher. Entscheidend ist vor diesem Hintergrund die Frage, wie sich Risiken vermeiden und Potenziale heben lassen.
Fleischer/ Hajok bezeichnen mangelnde Kompetenzen im Umgang mit Medien als „Angriffsfläche“ (2016: 93). Dieser sollte die medienerzieherische Einflussnahme als stabilisierendes Korrektiv entgegengesetzt werden (vgl. Spanhel 2011: 142 f.).
Medieneinflüsse stellen eine zentrale Einflussgröße auf die Entwicklung dar. Der Einfluss von Medien lässt sich nur im Kontext des sozialen Systems, in dem Kinder und Jugendliche aufwachsen, verstehen. Die Wirkrichtung des Einflusses wird durch die erzieherische Begleitung des Medienkonsums bestimmt (vgl. ebd.: 55).
Die spezifischen Herausforderungen, die sich den Heranwachsenden im Laufe der Entwicklung im Zuge der Konfrontation mit Medienangeboten stellen, können sie nur dann gelingend bewältigen, wenn sie medienerzieherische Begleitung erfahren haben (vgl. ebd.: 58 f.) und (deshalb) über eine entsprechende Medienkompetenz verfügen (vgl. Niesyto 2011: 19).
Literatur
1 Fleischer, Sandra/ Hajok, Daniel (2016): Einführung in die medienpädagogische Praxis und Forschung. Kinder und Jugendliche im Spannungsfeld der Medien. Weinheim: Beltz Juventa (Studienmodule Kindheitspädagogik).
2 Schmidt, Jan-Hinrik/ Paus-Hasebrink, Ingrid/ Hasebrink, Uwe (Hg.) (2009): Heranwachsen mit dem Social-Web. Zur Rolle von Web 2.0 Angeboten im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Berlin: Vistas (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Band 62).
3 Moser, Heinz (2010): Einführung in die Medienpädagogik. Aufwachsen im Medienzeitalter. 5. durchgesehene und erweiterte Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
4 Niesyto, Horst (2011): Keine Bildung ohne Medien! Breites Bündnis zur Medienkompetenzförderung in Deutschland. In: Rudolf Kammerl, Renate Luca und Sandra Hein (Hg.): Keine Bildung ohne Medien! Neue Medien als pädagogische Herausforderung. Berlin: Vistas, S. 15-30 (Schriftenreihe der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein, Band 4).
5 Spanhel, Dieter (2011): Medienerziehung. Erziehungs- und Bildungsaufgaben in der Mediengesellschaft. 2., unveränderte Aufl. München: kopaed.
6 Süss, Daniel/ Lampert, Claudia/ Wijnen, Christine W. (2013): Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung. 2., überarbeitete und aktualisierte Aufl. Wiesbaden: Springer VS.
7 Tulodziecki, Gerhard/ Herzig, Bardo/ Grafe, Silke (2010): Medienbildung in Schule und Unterricht. Grundlagen und Beispiele. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.