Bildungsanliegen
Die Analyse des Bildungsanliegens liefert eine Begründung für den Medieneinsatz in einem Bildungskontext. Dabei steht laut Michael Kerres¹ die Frage im Vordergrund, ob ein mediengestütztes Lernangebot dazu beiträgt, ein Bildungsproblem mit einer anderen Qualität zu lösen bzw. ein Bildungsanliegen zu adressieren. Hierbei werden nicht bestimmte didaktisch-methodische Lernarrangements bevorzugt. Vielmehr werden im Prozess von Konzeption und Entwicklung pragmatische Lernlösungen gesucht.
Folgende Bedingungen schlägt Michael Kerres¹ vor:
- Das Problem ist so zu beschreiben, dass sich hieraus ein Lernangebot entwickeln lässt.
- In der Formulierung sollte NICHT skizziert sein, wie die Bildungsmaßnahme aussieht.
- Es ist realistisch, das Bildungsproblem durch ein zeitlich festgelegtes Bildungsangebot zu bewältigen.
- Das Problem ist nicht auf geringe Motivation der Zielgruppe zurückzuführen.
Literatur
¹ Angelehnt an: Kerres, Michael (2013): Mediendidaktik: Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote. 4. Auflage. München: Oldenbourg Verlag.
Schauen Sie sich sich über das Akkordion ein positives und ein negatives Beispiel für eine Formulierung des Bildungsanliegens an.
In Ihrem Praxissemester stehen Sie vor der besonderen Situation, dass Sie auf die digitale Vermittlung der Lerninhalte angewiesen sind. Die Formulierung eines Bildungsanliegens, so wie Kerres es vorschlägt, fällt da nicht immer leicht. Alternativ können Sie analog zu Ihrer Unterrichtsplanung für den Präsenzunterricht die Kompetenzerwartung für den Inhalt Ihrer Unterrichtsreihe bezogen auf die digitale Neukonzeption herausarbeiten. Hierbei helfen u.a. der Lehrplan und schulinterne Curricula.
Beschreiben Sie entweder das Bildungsanliegen Ihrer Konzeption oder beschreiben Sie die Kompetenzerwartung für den Inhalt Ihrer Unterrichtsreihe bezogen auf die digitale Neukonzeption!