Zugrundeliegendes Verständnis von Kommunikation
Watzlawick et al. (1985) gehen in ihrer Theorie zur Erklärung des menschlichen Kommunikationsgeschehens davon aus, dass jedes Verhalten in einer zwischenmenschlichen Situation Mitteilungscharakter hat. Kommunikation wird als wechselseitiger Prozess betrachtet, in dem beide Beteiligten zugleich agieren und reagieren, handeln und erleben (Röhner & Schütz, 2020, S. 39). Die Annahme, dass jedes menschliche Verhalten kommunikativen Charakter hat und somit auch Menschen mit schwersten Behinderungen als kompetent im Dialoggeschehen angesehen werden, liegt diesem Lernmodul als Grundverständnis von Kommunikation zugrunde.
Davon auszugehen, dass Menschen in zwischenmenschlichen Situationen über ihr Verhalten stets in Kommunikation zueinander treten bietet die Möglichkeit, Menschen in ihrer Befindlichkeit und ihren Anliegen wahrzunehmen und zu verstehen. Damit ergibt sich auch die Chance den nonverbalen, mimischen und körperlichen Ausdruck als Mitteilung aufzufassen und eine Kommunikation zu eröffnen und diese zu fördern (Klauß et al., 2007, S. 39).
Literatur
- Röhner, Jessica; Schütz, Astrid (2020): Psychologie der Kommunikation. Berlin u.a.: Springer.
- Klauß, Theo; Janz, Frauke; Lamers, Wolfgang (2007): Kommunikation über Körperausdruck und Verhalten bei Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. In: Behinderte Menschen, 3, S. 36-52.
- Watzlawick, Paul; Beavin, Janet; Jackson, Don (1985): Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien. 7. Aufl. Bern: Huber.