Wissenschaftliches Schreiben
Formen wissenschaftlichen Schreibens
Anforderungen an den Schreibstil und Regeln wissenschaftlichen Schreibens
- Leser*innenorientierung
- Wissenschaftlichkeit
- Beleg von Aussagen über wissenschaftliche Argumentation
- Beachtung/ Herstellung einer inneren Ordnung: die Sätze folgen einem roten Faden und werden logisch miteinander verknüpft
- Neutralität und Objektivität
- Neutral und sachlich
- Keine Verwendung der Ich-Form (außer bei Darstellung einer subjektiven Meinung oder Reflexion der eigenen Haltung)
- Präzision
- Knappe, klare Sätze (ohne viele Nebensätze)
- Kürze
- Einfachheit
- Schlichtheit
- Eindeutigkeit
- Verwendung von Verben, statt Substantivierungen
- Sprache
- Verwendung der Vergangenheitsform (Präteritum oder Perfekt) bei Verweis auf ein spezielles Studienergebnis, Verwendung des Präsens bei Zusammenfassung der Studienlage
- Einhaltung der Regeln zu Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung
- Verwendung gendersensibler Sprache
(Bohl, 2018, S. 59ff.; Brink, 2013, S. 178ff.; Rost, 2018, S. 233ff.)
Gendersensible Sprache
(Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln, 2017, S. 6)
Umsetzungsmöglichkeiten
Sichtbarmachen aller Geschlechter (nicht nur männlich und weiblich):
- Gender Gap
- z.B. Student_innen (Lücke öffnet den Raum für geschlechtliche Variationen, aber weitere Geschlechter werden als Leerstelle dargestellt)
- Gendersternchen
- z.B. Student*innen (Asterisk steht für geschlechtliche Vielfalt)
- „Menschen mit Behinderungen, mit unterschiedlichen geschlechtlichen Identifikationen, unabhängig von ihrem biologisch zugeordneten Geschlecht sowie binäre Personen, sprechen sich, vertreten von ihren Organisationen der Selbstvertretung, für die Verwendung des Asterisks aus. […] Die befragten Selbstvertreter*innen empfinden den Asterisk in digitalen Anwendungen, barrierefreier und gebrauchstauglicher als den Doppelpunkt“ (Koehler & Wahl, 2021).
- Gender-Doppelpunkt
- z.B. Student:innen (macht Asterisk als leser:innenfreundlichere Variante Konkurrenz, dem Doppelpunkt fehlt jedoch die symbolische Bedeutung)
Genderneutrale Formulierungen:
- Genderneutrale Personenbezeichnungen verwenden
- z.B. Studierende, Person
- Genderspezifische Personenbezeichnungen vermeiden
- z.B. Alle, die am Seminar teilnehmen, statt „die Seminarteilnehmer…“
Vermeidung von „man“, „wer“, „niemand“, „jemand“ z.B. durch Passivkonstruktionen oder „ich“, „du“, „wir“, „Sie“.
Für manche Herausforderungen, gibt es bisher keine allgemeinen Empfehlungen: Kreativität ist gefragt und gewünscht (Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln, 2017, S. 9ff.; S. 19)
Den Leitfaden zur gendersensiblen Sprache der Gleichstellungsbeauftragten der Universität zu Köln können Sie unter folgendem Link herunterladen:
Leitfaden zur gendersensiblen Sprache
Literatur
1 Bohl, T. (2018). Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Arbeitsprozesse, Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr (4., vollständig überarb. Aufl.). Weinheim: Beltz.
2 Brink, A. (2013). Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein prozessorientierter Leitfaden zur Erstellung von Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten (5. aktual. und erw. Aufl.). Wiesbaden: Springer Gabler.
3 Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln. (2017). ÜberzeuGENDERe Sprache. Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache. (5. überarb. und erw. Aufl.) Verfügbar unter: https://gedim.uni-koeln.de/sites/genderqm/user_upload/Leitfaden_geschlechtersensible_Sprache_5.Auflage_2017.pdf
4 Koehler, S. & Wahl, M. (Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik. BFIT-Bund) (2021). Empfehlung zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache – eine repräsentative Studie. Verfügbar unter: https://www.bfit-bund.de/DE/Publikation/empfehlung-gendergerechte-digital-barrierefreie-sprache-studie-koehler-wahl.html?nn=1199124#doc1230362bodyText34
5 Rost, F. (2018). Lern- und Arbeitstechniken für das Studium (8. vollständig überarb. und aktual. Aufl.). Wiesbaden: Springer VS.