EOP-Wahlthema: Sprachbildung in der Schule
Ein Wahlthema von Katinka Rödger
Wir freuen uns, dass Sie sich bei der Vorbereitung auf Ihr EOP für das Wahlthema “Sprachbildung in der Schule” entschieden haben.
Ob Sie sich dem Thema Sprachbildung fachlich, sprachlich, gesellschaftlich, philosophisch, naturwissenschaftlich oder auch einfach skeptisch oder offen nähern werden, so steht doch Folgendes fest: „Sprachliches Lernen und fachliches Lernen sind untrennbar miteinander verbunden und finden in jedem Unterricht statt. Jedes Lernen geschieht sprachlich vermittelt und reflektiert“ (Schulentwicklung NRW). Zentral für die Umsetzung dieser Aufgabe ist Ihre Haltung als Lehrkraft.
Hinweis
Viele Fachlehrkräfte stehen dem Thema durchgängige Sprachbildung interessiert gegenüber, andere aber auch negativ. Sie weisen vielleicht die Aufgabe der sprachlichen Bildung in ihrem Fach zurück und verlagern die Aufgabe zu den Deutschlehrkräften. Es ist also vielleicht ein sensibles Thema in Ihrem Praktikum.
Aufgabenerklärung zum Wahlthema
Impuls
Sie überlegen für sich. Die Ergebnisse können Sie schriftlich festhalten — teilweise bieten wir Ihnen hierzu auch bestimmte Tools an. Sie müssen sie aber nicht schriftlich fixieren.
Lernteamaustausch
Sie tauschen sich im Lernteam aus. Die Ergebnisse sichern Sie für sich. Dies ist insbesondere relevant für Ihre Beobachtungsaufgabe.
ePortfolio
Aufgaben mit diesem Icon bedeuten, dass Sie die Ergebnisse in Ihrem ePortfolio festhalten. Sie finden jeweils eine Aufgabe für Ihr ePortfolio in der Vorbereitung, während des Praktikums und nach dem Praktikum.
Technischer Hinweis:
Einige Impulsfragen und ePortfolio-Aufgaben können Sie direkt auf dieser Seite im Dokumentationswerkzeug bearbeiten.
Ihre Bearbeitungen werden aber nicht übermittelt und nicht automatisch gespeichert. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Antworten auf Ihrem Computer zu speichern. Gehen Sie dazu auf „Exportieren der Antworten”.
Sie können diese dann in Ihr ePortfolio in ILIAS kopieren.
Ziele des Wahlthemas
Nach der Bearbeitung des Wahlthemas können Sie …
- … die Relevanz des Themas für alle Fächer und alle Schulformen hervorheben.
- … Grundlagenwissen zum Thema „durchgängige Sprachbildung“ vorweisen.
- … eine Haltung zum Thema aufbauen.
- … Unterricht kriteriengestützt auf Sprachbildungsprozesse hin untersuchen.
- … eine Verknüpfung zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen herstellen und somit die didaktische Gestaltung Ihrer Unterrichtsfächer vertiefen.
- … geeignete Methodenwerkzeuge für die sprachlichen Stolpersteine in Ihren Fächern finden.
- … Schulentwicklungsprozesse sprachperspektivisch geleitet beobachten und im Praktikum ggf. mitgestalten.
Ablauf des Wahlthemas & Bestandteil Ihres Portfolios
Vor dem Praktikum werden Sie für das Thema durchgängige Sprachbildung in allen Fächern und Schulformen sensibilisiert, sie erhalten Grundlagenwissen zum Thema und lernen die schulischen Vorgaben und den rechtlichen Rahmen kennen. Sie blicken sowohl auf Unterrichtsentwicklungsprozesse aus der Perspektive der Sprachbildung, als auch auf Schulentwicklungsprozesse, die die Sprachbildung in der ganzen Schule unterstützen und das fachliche Lernen bei den Schülerinnen und Schülern fördern. Durch Ihre eigene Reflexionsarbeit, die Arbeit im Lernteam und durch die Bearbeitung der Portfolioaufgabe sind Sie bestens gerüstet, um sowohl mit einem wissenschaftlichen Blick, als auch mit praxisorientierten Beobachtungsleitlinien ins Praktikum zu starten.
Hinweis: Gemeinsam erarbeiten Sie im Lernteam zudem einen kurzen Impulsvortrag zu Ihrem Wahlthema. Dieser wird im Rahmen des Seminars gehalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im Begleitseminar.
Während des Praktikums untersuchen Sie Schule und Unterricht auf sprachbildende Strukturen hin. Sie lernen vielleicht in Gesprächen mit Kolleg*innen unterschiedliche Haltungen zum Thema kennen und halten diese fest. Ebenso schauen Sie sich das Schulgebäude, die schulischen Strukturen und den Unterricht aus der Perspektive der Sprachbildung an und schaffen so ein ganzheitliches Bild Ihrer Praktikumsschule.
Nach dem Praktikum betrachten Sie dieses noch einmal mit Blick auf die sprachbildenden Maßnahmen, außerdem überprüfen Sie Veränderungen und Bestätigungen, die sich in Ihrer eigenen Haltung zu dem Thema durch das Seminar und das Praktikum ergeben haben. Vielleicht können Sie auch schon Verknüpfungen zu weiteren Themen herstellen, z.B. wie sich die Themen sprachliches und digitales Lernen miteinander verbinden lassen. Hier finden sich viele Möglichkeiten zur Weiterarbeit.
Vor dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgaben werden im Lernteam bearbeitet:
1.1 Antizipation von eigenen Erwartungen
Überlegen Sie zunächst:
Betrifft das Thema mich überhaupt, wenn ich gar keine Sprache studiere? Wieso betrifft es meine Schulform und meine Fächer? Das machen doch die Deutschlehrkräfte, oder?
1.2 Grundlagenwissen
Was ist durchgängige Sprachbildung? Welche Schulformen und Fächer sind betroffen?
Durchgängige Sprachbildung betrifft alle Lehrkräfte aller Fächer und aller Schulformen! Sprachbildung ist eine Herausforderung, der sich alle sozialen Schichten von Lernenden im Laufe ihrer Bildungskarriere stellen werden. Ziel der durchgängigen Sprachbildung in allen Fächern ist es, die Lernenden von der Alltagssprache zur Fach- und Bildungssprache zu geleiten.
Dabei ist besonders zu berücksichtigen, dass sprachliche Bildung keineswegs nur die Aufgabe der Deutschlehrkräfte ist, sondern viel mehr gleichermaßen in allen Fächern stattfinden sollte, denn: „Wenn Fachlernen und Sprachlernen im Fach untrennbar miteinander verbunden sind, dann ist die Sprachbildung im Fach der Weg von der Alltagssprache zur Bildungssprache“ (Leisen 2022).
Durchgängige Sprachbildung schließt alle Sprachbildungsprozesse ein, also sowohl die Sprachförderung von Sprachlernenden, als auch die Sprachbildung mono-und bilingualer Schülerinnen und Schüler – von der Grundschule bis zum Abitur, von der konzeptionell mündlichen Alltagssprache bis zur konzeptionell schriftlichen Bildungs- und Fachsprache!
Wie schnell zu erkennen ist, gibt es auch zu dem Thema der Sprachbildung viel Fachvokabular. Dieses ist im folgenden Glossar aufgelistet. Machen Sie es sich zu Nutze und ergänzen Sie es für sich selbst, zu den eigenen Fächern und Interessensgebieten.
Außerdem sind in einer FAQ-Liste die häufigsten Fragen und Antworten zu dem Thema zusammengestellt.
Bitte schauen Sie sich das folgende Video an.
Rechtlicher Rahmen
Lehrkräfte haben Vorgaben was und wie sie unterrichten sollen. Hier gibt es verschiedene Orientierungspunkte, z.B. der Referenzrahmen Schulqualität NRW, Lehrpläne, aber auch eigene Schulprogramme und Beschlüsse innerhalb der Fachschaften und Bildungsgänge.
Der Referenzrahmen NRW umfasst beispielsweise für alle Fächer die „Dimension 2.9 – Bildungssprache und sprachsensibler (Fach-) Unterricht“, darunter ist z.B. folgendes zu finden:
„Kriterium 2.9.1 Die Schule fördert den Erwerb der Bildungssprache systematisch und koordiniert.
Aufschließende Aussagen
A1 Die Schule fördert systematisch eine durchgängige Sprachbildung und Sprachförderung. A2 Sprachliche Bildung ist die Aufgabe aller Lehrkräfte und des gesamten pädagogischen Personals, sowohl im Bereich der gesprochenen Sprache als auch Schriftsprache i. S. eines sprachsensiblen Unterrichts in allen Fächern und schulischen Handlungsbereichen. […]“ (Ministerium für Schule und Bildung NRW 2022, S. 44)
Dass die Aufgabe der durchgängigen Sprachbildung also Aufgabe aller Fächer und Lehrkräfte ist und nicht nur von den Deutschlehrkräften erfüllt werden soll und kann, ist hier einmal mehr abzulesen.
Von der Alltagssprache zur Bildungssprache – das Prinzip des Scaffoldings
„Sprachbildung umfasst den angemessenen Erwerb der Bildungssprache” (Leisen 2022). Doch was genau soll man tun, um diese Bildungssprache zu fördern und zu fordern? Das ist gar nicht so einfach, vor allem weil man sich am liebsten auf sein Unterrichtsfach konzentrieren möchte und keinen Sprachunterricht erteilen will. Wie oben bereits erklärt gibt es das eine ohne das andere aber nicht. Nun sollte man sich stets überlegen, wie man in seinem Fachunterricht die Fachsprache und Bildungssprache anheben kann. Denn das ist Teil „guten Unterrichts“.
Der Physiklehrer und Professor Dr. Josef Leisen erklärt hierzu ein einfaches „Gerüst“ (engl. „Scaffold“), das das Vorgehen im Fachunterricht verdeutlichen kann:
Durch dieses Vorgehen des Scaffoldings werden Schritt für Schritt sprachliche Hürden genommen und Bildungs- und Fachsprache aufgebaut. Dafür gibt man zu Anfang sprachliche Hilfen, z.B. durch Aufgabenstellungen oder verschiedene kurze Methoden, wie Satzbaukästen oder Wortgeländer, damit eine fachspezifische bildungssprachliche Struktur auch tatsächlich von den Schülerinnen und Schülern aktiv genutzt wird. Eine solche fachspezifische, bildungssprachliche Struktur ist z.B. eine gehäufte Nutzung des Passivs in naturwissenschaftlichen Fächern. Dieses Gerüst an Sprachhilfen wird dann nach und nach in den Folgestunden abgebaut, so dass die Fach- und Bildungssprache eigenständig von den Lernenden angewendet werden kann.
1.3 Unterricht – Fachunterricht sprachbildend gestalten
Das unterrichtliche Geschehen bestimmt die Bildungs- und Lernleistung der Lernenden (vgl. Waack 2013). Sprachsensibler Unterricht ist daher der Dreh- und Angelpunkt, um Sprachbildung voranzutreiben. Doch wie wendet man denn konkret das Prinzip des Scaffoldings an? Hier sind erste Tipps für den Unterricht:
Unterricht ist dann sprachbildend, wenn er nicht nur durch einzelne Zusatzaufgaben zur Sprache, sondern auch mit
- sprachbildenden Methoden,
- impliziten oder expliziten Aufgabenstellungen,
- Classroom management,
- Diagnose- und
- Reflexionstools & -aufgaben sowie
- digitalen Sprachbildungstools (ANTON, Quizlet, Phase 6, Fleschindex, …)
den Erwerb der Bildungs- und Fachsprache unterstützt. Ebenfalls sollte in allen Fächern die Verbesserung der sprachlichen Bildung in den üblichen Tests und Klausuren Eingang finden und als Teil der Bewertung den Schüler*innen transparent gemacht werden.
Bitte schauen Sie sich das folgende Video an.
1.4 Schulentwicklung – auf dem Weg zur sprachsensiblen Schule
Einzelne Lehrkräfte schaffen durch ihren sprachbildenden Unterricht leider noch keinen ganzheitlichen Ansatz zur sprachlichen Bildung innerhalb der ganzen Schule. Das Thema sollte vielmehr „koordiniert und systematisch“, wie es im Referenzrahmen Schulqualität heißt, in den Schul- und Unterrichtsalltag integriert werden. Dafür bedarf es i.d.R. Steuergruppen innerhalb der Schule, aber auch Fortbildungen für die einzelnen Lehrkräfte oder externe Schulentwicklungsberater*innen zur Unterstützung eines so komplexen Vorhabens.
Besonders zu beachten ist nicht nur die Vielfalt der Schülerschaft, sondern auch die des Kollegiums – Jung- und Altlehrkräfte, vielfältige Fächer, unterschiedliche Jahrgänge, all das muss eine Steuergruppe berücksichtigen, zusammenführen und im besten Falle Synergieeffekte schaffen. Die Haltung innerhalb des Kollegiums steht daher zu Beginn der Schulentwicklungsarbeit meist im Zentrum des Veränderungsprozesses. Viele Schulen stellen sich dieser spannenden Herausforderung bereits.
Zeit für Ideen und Diskurs, vorhandenes Material und auch Qualifizierungsmöglichkeiten erleichtern den Lehrkräften den Umgang mit dem Thema Sprachbildung. Schulen verankern das Konzept der Sprachbildung auf sehr individuelle, bedarfsgerechte Weise. So fangen die einen Schulen bei der Überarbeitung von Unterrichtsreihen an, andere arbeiten zunächst in Projekten oder Schulausstellungen, um im Kollegium und bei den Klassen Bewusstsein für das Thema der sprachlichen Bildung in allen Fächern zu schaffen.
Hier gibt es viele Wege zum Ziel, Hauptsache ist, dass die Wege überhaupt beschritten werden. Manche Schulen stehen noch am Anfang auf ihrem Weg, andere haben bereits ein Konzept implementiert.
Untersuchen Sie in Ihrem Praktikum z.B. auch den Entwicklungsstand und -fortschritt Ihrer Praktikumsschule zum Thema Sprachbildung.
Bitte schauen Sie sich das folgende Video an.
1.5 Die Mehrsprachigkeit in Ihrer Umgebung
- Setzen Sie sich in Ihrem Lernteam zusammen und beschreiben Sie sich gegenseitig Ihre Sprachhistorien und notieren Sie wichtige Eckpunkte aus dem Gespräch:
-
- Wer ist mehrsprachig aufgewachsen? Welche Vor-und Nachteile hat das für Sie/für andere?
- Wer ist einsprachig aufgewachsen? Welche Vor-und Nachteile hat das für Sie/für andere?
- Was hätten Sie sich in der Schule gewünscht, das Ihre sprachlichen Fertigkeiten mündlich oder schriftlich verbessert hätte?
- Wie ist Ihr Umfeld/Freundeskreis sprachlich aufgestellt? Wie viele Muttersprachen können Sie finden?
- Wo nutzen Sie welche dieser Sprachregister (Alltagssprache, Unterrichtssprache, Bildungssprache, Fachsprache)? Warum?
- Entwerfen Sie einen kriteriengestützten Beobachtungsbogen für das Praktikum. Schauen Sie sich dafür verschiedene, bereits existierende Beobachtungsbögen und Kriterien im Internet an.
Hier finden Sie Impulse zu den Aufgaben.
1.6 Von der Alltagssprache zur Fachsprache
- Skizzieren Sie in Ihrem Portfolio Ihren eigenen Werdegang von Alltagssprache zur Fachsprache. Nutzen Sie hier auch Erkenntnisse aus der Lernteambesprechung.
- Umreißen Sie den Nutzen von Bildungs- und Fachsprache im Unterricht Ihrer Schulform und Fächer. Welche bildungssprachlichen Strukturen sind für Ihre Fächer relevant? Geben Sie Beispiele.
1.7 Entwicklung der Beobachtungsfrage für das EOP
Nun ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, mit welcher Zielsetzung Sie ins Praktikum gehen. Planen Sie Ihre Beobachtungsfrage. Womit möchten Sie sich in Ihrem Praktikum schwerpunktmäßig beschäftigen?
Auf der Seite „Beobachtung 1″ erhalten Sie weitere Informationen zur Durchführung der Beobachtung in der Schule. Sie können diese mit einer Fragestellung Ihrer Wahl durchführen. Falls Sie die Beobachtung in Bezug zum Wahlthema Sprachbildung durchführen möchten, erhalten Sie im Folgenden Ideen für mögliche Beobachtungen und können Ihre Beobachtungsfrage formulieren.
Die folgende Aufgabe muss nur von Ihnen bearbeitet werden, wenn Sie Ihre Beobachtung im Zusammenhang mit dem Wahlthema konzipieren. Wenn Sie sich für einen anderen thematischen Schwerpunkt entscheiden, entwickeln Sie selbstständig eine Beobachtungsfrage. Dennoch kann in diesem Fall das Vorgehen der Aufgabe als Orientierung genutzt werden.
Während des Praktikums
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgaben werden im Lernteam bearbeitet:
Sie haben nun Grundlagenwissen zum Wahlthema Sprachbildung erhalten und anhand von Beispielen und Videos Lernmethoden und -arrangements kennengelernt. Nun untersuchen Sie im Praktikum, ob und wie sprachbildende Elemente im Unterricht oder Schulalltag eingesetzt werden. Welchen Bereich der durchgängigen Sprachbildung Sie dabei genauer untersuchen wollen, bestimmen Sie selbst.
Eine Untersuchungsfrage und einen möglichen Beobachtungsbogen dazu haben Sie bereits erstellt und damit den Fokus Ihrer Untersuchung bestimmt. Möglicherweise konzentrieren Sie sich auf unterrichtliche Beobachtungen, die Untersuchung des Schulprogramms, Lehrkräfteinterviews, Projekte oder Schulausstellungen. Bedenken Sie dabei immer: Jede Schule geht ihren eigenen Weg der sprachsensiblen Schulentwicklung. Überprüfen Sie daher immer wieder, ob und wie Ihre Untersuchungsfrage auch zu Ihrer Praktikumsschule passt. Seien Sie offen dafür Veränderungen oder Ergänzungen an der Frage oder Ihrem Beobachtungsbogen vorzunehmen. Dokumentieren Sie ggf. diese Anpassungen und deren Gründe in Ihrem Portfolio.
2.1 Antizipation von eigenen Erwartungen
Welche Maßnahmen, die Sprachbildung ermöglichen, erwarte ich an der Schule? Unterscheiden Sie zwischen…
- Haltung im Kollegium,
- optischen Eindrücken innerhalb der Schule,
- sprachbildendem Unterricht,
- Projekten zur Sprachbildung in allen Fächern,
- weiteres
Schauen Sie sich noch einmal die Videos der Kölner Schule an und überlegen Sie, welche Aspekte Sie davon in Ihrem Praktikum untersuchen möchten.
2.2 Mehrwert und Grenzen des Themas erfahren
- Welchen Mehrwert haben Sie in einer sprachsensiblen Unterrichtsstunde erfahren? Welchen Mehrwert für Schülerschaft und Personal schafft eine sprachsensibel gestaltete Schule?
- An welche Grenzen stoßen Lehrkräfte im Unterricht und außerhalb des Unterrichts bei dem Thema Sprachbildung? Häufig beklagen Lehrkräfte die sprachliche Verschlechterung der Schülerschaft in den letzten Jahren. Was meinen Sie, woran das liegen mag? Und was tun die Lehrkräfte, um Bildungssprache in allen Fächern aufzubauen?
Mögliche Hürden für Lehrkräfte sind z.B. Zeit zur Überarbeitung des Materials, fachliches Wissen zu sprachlichen Stolpersteinen im eigenen Fach oder auch die Muße sich mit einem Thema zu beschäftigen, das im Studium evtl. nur wenig Platz fand und nicht mit dem Unterrichtsfach direkt verknüpft ist.
An welche Grenzen stoßen die Lehrkräfte an Ihrer Praktikumsschule? Welche Vorschläge möchten Sie ihnen unterbreiten?
2.3 Widerständen begegnen
Sammeln Sie Argumente zu folgenden möglichen ablehnenden Sätzen/Haltungen/Widerständen einer Lehrkraft während ihres Praktikums. Wie möchten Sie solchen Haltungen begegnen?
2.4 Mehrwert und Grenzen des Themas erfahren
- Welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen bietet das Thema Sprachbildung in Schule und Unterricht? Geben Sie Beispiele aus Ihrer Praktikumserfahrung.
- Mögliche Frage für einen Beobachtungsbogen: Welche bildungssprachlichen Strukturen fallen Ihnen als relevant für Ihre Fächer auf? Geben Sie Beispiele aus Unterricht und Schulalltag.
- Beschreiben Sie Ihren persönlichen, unterschiedlichen Sprachgebrauch, den Sie als zukünftige Lehrkraft bewusst nutzen möchten. Welcher Teil der Alltagssprache gehört für Sie nicht in den Unterricht? Welche Teile der Bildungs- und Fachsprache ist für Sie im Unterricht unentbehrlich?
Nach dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgaben werden im Lernteam bearbeitet:
Nach Ihren Praktikumserfahrungen, -beobachtungen und Gesprächen mit Lehrkräften in Ihrem Praktikum haben Sie ein Bild zumindest von einer Schule aus der Perspektive der Sprachbildung gewinnen können. In dieser Phase des Praktikums dokumentieren Sie die Ergebnisse Ihrer Beobachtung und werfen einen Blick in die Zukunft. Wie bewerten Sie die Ergebnisse, was wünschen Sie sich für die sprachliche Bildung in der Schule, was bedeutet dies für Ihre Rolle als zukünftige Lehrkraft?
3.1 Reflexion der eigenen Erwartungen/Rückblick
Bitte beantworten Sie folgende Impulsfragen für sich:
- Sind meine Erwartungen erfüllt worden? Bin ich positiv oder negativ überrascht worden?
- Welche Haltungen gegenüber dem Thema Sprachbildung habe ich an der Schule erfahren?
- Welche Hürden, Herausforderungen und Grenzen habe ich bzgl. Sprachbildung in der Schule und auch im Unterricht kennengelernt?
- Welchen Mehrwert durch einen offenen Umgang mit dem Thema Sprachbildung konnte ich allgemein oder in meinen Fächern speziell erfahren? Was genau?
- Antizipation der eigenen Entwicklung: Wie hat sich meine eigene Haltung zum Thema verändert? Was hat sich bestätigt? Welche Grenzen musste ich erfahren? Vergleichen Sie dazu auch Ihre Antworten auf die Impulsfragen aus den Teilen 1 und 2.
3.2 Eine Vision entwickeln
Stellen Sie sich vor, dass Sie 2030 in einer neuen Schullandschaft leben und arbeiten. Wie hat das Thema Sprachbildung idealtypisch Einzug in die Schule gehalten?
3.3 Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen
- Welche der anfänglich antizipierten Widerstände im Kollegium sind Ihnen tatsächlich begegnet? Wie sind Sie damit umgegangen? Würden Sie wieder so damit umgehen? Was hat sich in Ihnen verändert?
- Welchen Mehrwert konnten Sie für Schule und Unterricht aus der Perspektive der Sprachbildung feststellen? Welche Grenzen hat das Thema in Ihren Beobachtungen erfahren? Welche drei expliziten Vorteile von sprachbildendem Unterricht nehmen Sie für Ihre spätere Beruflichkeit mit?
3.4 Rückblick und Ausblick
Welche drei expliziten Vorteile sprachbildenden Unterrichts nehmen Sie für Ihren späteren Beruf mit? Wie hat sich Ihre Haltung verändert und/oder gefestigt? Waren Sie mit den Unterrichts- und Schulentwicklungsprozessen Ihrer Praktikumsschule zufrieden? Was war gut, was sollte verbessert werden?
Ausblick
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