Selbsttätigkeit und Eigenaktivität
Der Aspekt der Selbsttätigkeit und Eigenaktivität wird in vielen Ansätzen betont. Gerade weil der Alltag von vielen Abhängigkeitserfahrungen geprägt ist, sind für den Personenkreis Situationen bedeutend, die sie eigenaktiv mitgestalten können. Durch Freiwilligkeit und Selbstbestimmung kann somit auch das Selbstwertgefühl verbessert werden. (5,7,8,9)
Spaß
Ein zentraler Aspekt der bewegungsorientierten Alltagsgestaltung ist der Spaß und die Freude an der Bewegung. Eine Voraussetzung für Freude bei Bewegung ist, dass die Unterstützer*innen die Bewegungsmöglichkeiten der Menschen mit Komplexer Behinderung erkennen und einbeziehen. Menschen mit Behinderung haben in ihrer Kindheit häufig schlechte Erfahrungen in Zusammenhang mit ihren motorischen Einschränkungen und zugehörigen Therapien gemacht haben. Diesen mit Bewegung verknüpften negativen Gefühlen kann mit einem Fokus auf Spaß bei Bewegungsangeboten begegnet werden. Insbesondere freudvolle und zwanglose Bewegungserfahrungen ohne Leistungsgedanken und mit Einbezug von Spiel bieten zudem Potenzial für inklusive Sport- und Bewegungssettings. (1,2,3)
Individualität
Besonders wird auch die Orientierung an der Individualität der Person betont. Neben der jeweiligen Beeinträchtigung und möglicher individueller Reizverarbeitung gilt es auch die individuellen Interessen und Vorlieben in eine bewegungsorientierte Alltagsgestaltung einzubauen. Dafür ist es wichtig, dass die professionellen Unterstützer*innen die Person kennen und auf ihre jeweiligen Reaktionen achten. (4,5,9)
Altersadäquatheit
Altersangemessene Inhalte werden in vielen Ansätzen als relevanter Aspekt hervorgehoben. Der Personenkreis bleibt häufig von „der altersgemäßen Teilhabe an gesellschaftlich und kulturell relevanten Themen ausgeschlossen“(6). Da Bewegung und Sport gesellschaftlich und kulturell relevant sind, gilt es, für Menschen mit Komplexer Behinderung Teilhabemöglichkeiten in diesem Bereich zu finden. (3,4,5)
Differenzierungsmöglichkeiten
Um die Eigenaktivität der Menschen mit Komplexer Behinderung zu ermöglichen, ist es wichtig für eine bewegungsorientierte Alltagsgestaltung immer ausreichend Differenzierungsmöglichkeiten zu bieten. So kann sich auch bei einer heterogenen Gruppe individuell nach der Person gerichtet werden. Somit können eher Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen geschaffen werden, womit auch die Motivation für Bewegung erhöht werden kann. (4,5,8)