ZfL_LM_ki_Chancen_Herausforderungen
Medienkompetenz/Schreibkompetenzen Lern-/Prüfungskultur Bildungsgerechtigkeit Vormachtstellung Ressourcenverbrauch Druck und Ängste Datenschutz und Urheberrecht

Medienkompetenz/Schreibkompetenzen

Medienkompetenz und Schreibkompetenzen

Durch den Hype von ChatGPT wurde eine rege Diskussion um benötigte und auch um nicht mehr benötigte Kompetenzen angeregt.
- Macht es Sinn, Facharbeiten schreiben zu lassen, wenn ChatGPT Gliederungen und auch vollständige Facharbeiten ausspuckt?
- Wie können Lehrkräfte Lernende bei der Informationsflut in der Recherche und der Filterung für Textproduktionen unterstützen?
- Ist das Schreiben von Erörterungen oder Zusammenfassungen noch zeitgemäß?

Spätestens seit dem Durchmarsch von ChatGPT ist deutlich geworden, dass Lernende nicht mehr nur auf die Informationsflut vorbereitet werden müssen, sondern auch darauf, woher diese Informationen kommen. Lernende müssen den Kontext einer Information verstehen und dafür müssen sie souverän mit digitalen Technologien umgehen und Wissen über die Technologien besitzen, damit sie dies richtig einschätzen können.Die Fähigkeiten Kreativität, Kommunikation, Kritisches Denken und Kollaboration werden durch die Vielfalt an KI-Systemen umso wichtiger. Diese sind aber keineswegs neu, sondern in den 4Ks bereits verankert und in weiterführenden Kompetenzmodellen weiter ausgeschärft.

Wichtige Fragen der digitalen Bildung rücken durch den Hype von KI in den Vordergrund, aber wir stehen vor der Herausforderung, in kürzester Zeit bei allen diese Kompetenzen aufzubauen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite "Kompetenzen" in diesem Lernmodul.

Lern-/Prüfungskultur

Lern- und Prüfungskultur

Der Hype um ChatGPT hat wie ein Treiber der Diskussion um veränderte Lehr- und Lernsettings im Zuge digitaler Transformation gewirkt. Der Lehre Bob Blume sagt in der Kolumne "ChatGPT- Das Ende vom Lernen wie wir es kennen" , veröffentlicht im Deutschen Schulportal:

"Wenn Schule nicht den Lernprozess, sondern die Produkte priorisiert, die herauskommen, werden Schüler:innen keinen Grund haben, sich die Aufgaben nicht von Programmen erstellen zu lassen."

https://deutsches-schulportal.de/kolumnen/chatgpt-das-ende-vom-lernen-wie-wir-es kennen. Letzter Aufruf: 06.03.2023

oder das Statement des Lehrers Patrick Bronner, der einen Artikel in der FAZ verfasst hat:

"Statt dem Lernprodukt kann man auch den Lernprozess bewerten. Den Lern- und Arbeitsprozess kann man zum Beispiel von Schüler:innen dokumentieren lassen und diese Aufzeichnung dann als Bewertungsgrundlage heranziehen. Zur Überprüfung, ob Leistungen selbstständig oder von einer KI erbracht wurden, können dann zusätzlich Präsentationen und mündliche Prüfungen stärker in den Fokus rücken!"

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/klassenzimmer/paedagoge-chatgpt-wird-die-lernkultur-grundlegend-veraendern-18904317.html?GEPC=s5Letzter Aufruf: 06.03.2023

Bildungsgerechtigkeit

Bildungsgerechtigkeit

In den Anwendungsbeispielen ist deutlich erkennbar, welchen Beitrag KI in der Bildungsgerechtigkeit liefern kann. Eine erleichterte Binnendifferenzierung und eine Unterstützung für Jede*n sind nur einige der Stichworte, die in diesem Zusammenhang fallen.
Die Schülerinnen und Schüler können sich in ChatGPT Erklärungen auf unterschiedlichem sprachlichem Niveau geben lassen. So formulieren Lernende, die noch nicht so weit sind: „Bitte erkläre mir den Sachverhalt verbal für die 4. Klasse der Grundschule“. Auf dieser Grundlage können sich die Lernenden dann langsam steigern. Diese Möglichkeit kann die Schere zwischen leistungsstarken und weniger leistungsstarken Lernenden verringern, in dem langsam die Schreibkompetenz und das Leseverstehen von Kernaussagen geschult wird.

ChatGPT kann in der Betaversion derzeit (Stand 06/2023) kostenlos genutzt werden. Ein neueres Sprachmodell kann allerdings nur in der Proversion genutzt werden, die ca. 20 Dollar im Monat kostet. Somit ist die Nutzung in einkommensschwächeren Bildungskreisen eingeschränkt.

Es ist aber zu erwarten bzw. passiert derzeit, dass Text- und Bildgeneratoren Einzug in Office und Suchmaschinen erhalten.

Vormachtstellung

Vormachtstellung

Speziell amerikanische und chinesische Unternehmen bestimmen derzeit (Stand 06/2023) den Markt. Das Training der Sprachmodelle benötigt eine sehr hohe Rechenpower und ein hohes Budget, so dass nur große Unternehmen dieses investieren können.
“Tom Goldstein ist Professor für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an der Maryland Universität (USA) und schätzt die täglichen Kosten von ChatGPT auf 100.000 US-Dollar pro Tag.”

ChatGPT: Die wichtigsten Statistiken und Daten (08/2023)

Ressourcenverbrauch

Ressourcenverbrauch

Von den Unternehmen wie OpenAI und Google dringen keine Informationen über den Ressourcenverbrauch nach außen. Einer unabhängigen Studie* zufolge soll aber allein das Training für einen Teil der ChatGPT-Basis etwa 1.287 Megawattstunden an Energie verbraucht haben.
Dabei sollen mehr als 550 Tonnen an CO2-Emissionen entstanden sein – so viel wie eine Person mit 550 Flügen von New York nach San Francisco und wieder zurück erzeugen würde.

*https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/2104/2104.10350.pdf

Druck und Ängste

Druck und Ängste

"Lehrkräfte brauchen mehr digitale Kompetenzen im Umgang mit KI-Modellen wie ChatGPT."

Zitat: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP)

Die Anforderungen an die Arbeitswelt werden immer komplexer, so dass immer weniger Zeit für den Erwerb der notwendigen Kompetenzen bleibt. ChatGPT hat als Treiber für eine Veränderung der Lern- und Prüfungskultur gewirkt, es entsteht Raum aber auch Druck, die Fähigkeiten bei Lehrkräften und Lernenden für den Umgang mit KI schnell zu erwerben, damit die Chancen genutzt werden können. Aber auch die Automatisierung von komplexen Aufgaben in anderen Bereichen durch KI kann Ängste und Druck erzeugen, gerade mit Blick auf Tätigkeiten, die in Zukunft nicht mehr von Menschen ausgeführt werden müssen.

Datenschutz und Urheberrecht

Datenschutz und Urheberrecht

Fragen, die mit der Nutzung von KI einhergehen sind:
- Wie bewerte ich Texte in Zeiten von KI für Jede*n und entscheide, ob es selber geschrieben/gelöst oder mit Hilfe einer KI wurde? Wie wirkt sich das auf die Notenvergabe aus?
- Woher stammen die Daten, die zur Antwort führen?
- Wie zitiere ich generierte Texte aus KI-Programmen?
- Kann ich Bilder verwenden, die mit Bildgeneratoren wie DALL:E oder Midjourney erstellt wurden?