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In diesem Lernmodul wird der grundlegende Widerspruch zwischen dem Inklusionsgedanken und dem System der “Leistungsgesellschaft” beleuchtet. Inklusion zielt darauf ab, Vielfalt zu schätzen und Unterschiede als gleichwertig anzuerkennen. Das bestehende System neigt jedoch dazu, Unterschiede zu bewerten und zu hierarchisieren. Dieses Dilemma wird näher untersucht, um ein Verständnis für die Herausforderungen der Inklusion im Bildungsbereich zu schaffen. Konkrete Dilemmata im Bildungs- und Schulsystem werden beleuchtet. Ein Beispiel ist die Frage, wie traditionelle Zeugnisse einer entwicklungs- und potenzialorientierten Perspektive im Sinne von Inklusion entgegenstehen. Es werden auch alternative Konzepte der Leistungsbewertung diskutiert, die neue Wege für inklusive Bildung aufzeigen können. Außerdem wird das “Trilemma der Inklusion” von Mai-Anh Boger vorgestellt. Dieses Konzept zeigt unterschiedliche Zielstellungen von Inklusion und die damit verbundenen Spannungsverhältnisse auf. Es fordert dazu auf, unterrichtliche Praktiken im Kontext der Inklusion kritisch zu reflektieren. Dabei werden die Fragen gestellt, ob die Ziele der Inklusion auf Empowerment, Normalisierung oder De-Konstruktion abzielen.