Sexuelle Bildung
In der Theorie und Praxis werden die Begriffe Sexualpädagogik, Sexualerziehung, Sexualaufklärung und Sexuelle Bildung häufig synonym verwendet, obwohl diese nicht dieselbe Bedeutung haben.1 Sexuelle Bildung stellt dabei die neueste Strömung der Sexualpädagogik dar.2 Sie kann als “lernzentriertes, alters- und entwicklungsspezifisches sowie lebensphasenübergreifendes Bildungs-, Beratungs- und Begleit(ungs)angebot zur Förderung der sexuellen Selbstbestimmung eines Menschen sowie seiner individuellen Sexualität” verstanden werden.3
Insgesamt beschreibt Valtl (2013) fünf Kennzeichen sexueller Bildung, die dieses Konzept auszeichnen:
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Grafische Aufbereitung der 5 Kennzeichen sexueller Bildung von Valtl von Henrike van Treeck I CC BY SA 4.0
Sexuelle Bildung ist eine Disziplin, die sich in verschiedenen Arbeitsfeldern wie z.B. in der außerschulischen Jugendarbeit, Geragogik oder Schule widerfindet.4 Im weiteren Verlauf soll diese Disziplin konkret auf die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung bezogen werden.
Literatur
1 vgl. Klamp-Gretschel, Karoline (2019): Sexualität im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung. In H. Schäfer (Hrsg.): Handbuch Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Weinheim/Basel: Beltz. S. 675
2 vgl. Valtl, Karlheinz (2013): Sexuelle Bildung: Neues Paradigma einer Sexualpädagogik für alle Lebensalter. In R.-B. Schmidt & U. Sielert (Hrsg.): Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Weinheim: Beltz Juventa. S. 125
3 Urban, Maria (2019): Sexuelle Bildung und sexualisierte Gewalt in Schulen. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Gießen: Psychosozial-Verlag. S. 15
4 vgl. Sielert, Uwe (2000) zitiert nach Hierholzer, Stefan (2021): Basiswissen Sexualpädagogik. München: Ernst Reinhardt Verlag. S. 150