Verhalten, Erfahrungen & Risiken
Digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags vieler Kinder; an einem Wochenendtag verbringen 9- bis 17- Jährige durchschnittlich 3 Stunden online. Während die Internetnutzung viele Chancen mit sich bringt, ist sie auch mit einigen Risiken verbunden.
Indem wir uns bewusst mit den digitalen Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen auseinandersetzen, können wir frühzeitig mögliche Risiken erkennen und ihnen helfen, damit umzugehen. Durch präventive Maßnahmen können wir eine sichere Umgebung schaffen, in der Kinder und Jugendliche ihre digitalen Erfahrungen positiv gestalten können.
Besitz und Nutzung verschiedener Medien
In dem folgenden Karussell finden Sie Zahlen aus verschiedenen Studien über den Besitz und die Nutzung verschiedener Medien von Kindern und Jugendlichen. Die Studien zeigen, dass die Internetnutzungshäufigkeit mit dem Alter steigt.
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Grafische Aufbereitung des ZfL Köln der Jim-, Kim-, Bitkom– und Eu Kids Online Studien | CC BY-SA 4.0
Negative Erfahrungen im Internet
Im folgenden Karussell geht es um negative Erfahrungen im Internet. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) führt regelmäßig eine Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 13 Jahren (KIM-Studie) und eine Basisstudie zum Medienumgang der 12- bis 19-Jährigen (JIM-Studie) durch.
Die KIM-Studie vom 2022 zeigt, dass insbesondere sexuell explizite Inhalte und unangemessene Inhalte für Kinder im Internet als störend empfunden werden. Ebenso werden Horror- und Gewaltdarstellungen als beängstigend angesehen.
Etwa 6% der 9- bis 13-Jährigen haben bereits unangenehme Erfahrungen im Internet gemacht; dieser Prozentsatz steigt mit dem Alter der Kinder und ihrer Internetnutzungshäufigkeit.
9% der 9- bis 13-Jährigen berichten von Problemen in ihrem Freundeskreis aufgrund digital geteilter Bilder, Videos oder Nachrichten, wobei die Art der Probleme variiert, darunter peinliche Fotos/Videos, Nacktfotos/Pornografie und die Verbreitung falscher Informationen. Das Geschlecht der Kinder spielt in diesen Erfahrungen keine wesentliche Rolle. (KIM 2022)
Die JIM-Studie vom 2022 zeigt, dass Mädchen und Jungen in ähnlichem Maße mit Fake News, extremen politischen Ansichten, und Verschwörungstheorien im Internet in Kontakt kommen. Diese Begegnungen nehmen mit dem Alter zu. Gymnasiast*innen berichten häufiger von extremen politischen Ansichten im Vergleich zu Haupt- und Realschüler*innen, aber die Gründe dafür sind unklar.
Hinsichtlich Hassbotschaften, beleidigenden Kommentaren und persönlichen Beleidigungen gibt es keine großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber der Kontakt zu diesen negativen Inhalten nimmt mit dem Alter zu. Gymnasiast*innen melden etwas häufiger solche Begegnungen im Vergleich zu Haupt- und Realschüler*innen.
Ein Viertel der Jugendlichen gibt an, schon einmal mit Cybergrooming konfrontiert worden zu sein, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen. Mit zunehmendem Alter und längerer Internetnutzung sind mehr Jugendliche betroffen. Gymnasiast*innen berichten häufiger von Kontaktaufnahmen durch Fremde, und einige Jugendliche sind sich nicht sicher, ob sie diese Erfahrungen hatten, was darauf hinweisen könnte, dass die Dunkelziffer höher ist. (JIM 2022)
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Grafische Aufbereitung des ZfL Köln der Jim- und Kim- Studien | CC BY-SA 4.0
Stimmen aus dem Netzwerk “Schule in der digitalen Welt II”
Im März 2023 wurden die Netzwerkschulen im Rahmen eines Netzwerktreffens befragt, wie relevant das Thema Online-Risiken für sie in den letzten Jahren geworden ist. Die Antworten deuten darauf hin, dass das Thema an Bedeutung gewonnen hat.
Die Umfrage ergab, dass viele Schulen bereits auf Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Online-Risiken gestoßen sind, sich aber auch eher vorbereitet gefühlt haben. Schulleitungen und bestimmte Kolleg*innen (bspw. Mobil Device Manager*innen, Schulsozialarbeiter*innen) wurden besonders in die Bewältigung dieser Situationen einbezogen. Auch externe Berater*innen wie die Polizei oder Beratungsstellen, wurden in rund einem Drittel der Fälle hinzugezogen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Schulen und externen Expert*innen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Schüler*innen zu gewährleisten.
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Online Risiken-Umfrage des Netzwerks Schule in der digitalen Welt II | ZfL Köln | CC BY-SA 4.0
Studien
- Eu Kids Online: Hasebrink, Uwe; Lampert, Claudia; Thiel, Kira (2019): Online-Erfahrungen von 9- bis 17-Jährigen.
Ergebnisse der EU Kids Online-Befragung in Deutschland 2019. 2. überarb. Auflage. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut. - Kinder- & Jugendstudie 2022. Bitkom Research 2022
- KIM 2022. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs).
- JIM 2022. Jugend, Information, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs).