EOP-Wahlthema: Beratung in der Schule
Foto: user1505195587, Pixabay
Wir freuen uns, dass Sie sich bei der Vorbereitung auf Ihr EOP für das Wahlthema “Beratung in der Schule” entschieden haben.
Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Ziele, Ablauf und Organisation des Wahlthemas und wie Sie dieses in Ihr Portfolio einbinden.
In den KMK-Standards für Lehrer*innenbildung ist das Beraten als eine Aufgabe von Lehrkräften fest verankert: Lehrkräfte beraten sach- und adressatenorientiert. Dabei kooperieren sie inner- und außerschulisch mit Kolleg*innen sowie mit anderen Professionen und Einrichtungen.
Aufgabenerklärung zum Wahlthema
Impuls
Sie überlegen für sich. Die Ergebnisse können Sie schriftlich festhalten — teilweise bieten wir Ihnen hierzu auch bestimmte Tools an. Sie müssen sie aber nicht schriftlich fixieren.
Lernteamaustausch
Sie tauschen sich im Lernteam aus. Die Ergebnisse sichern Sie für sich. Dies ist insbesondere relevant für Ihre Beobachtungsaufgabe.
ePortfolio
Aufgaben mit diesem Icon bedeuten, dass Sie die Ergebnisse in Ihrem ePortfolio festhalten. Sie finden jeweils eine Aufgabe für Ihr ePortfolio in der Vorbereitung, während des Praktikums und nach dem Praktikum.
Technischer Hinweis:
Einige Impulsfragen und ePortfolio-Aufgaben können Sie direkt auf dieser Seite im Dokumentationswerkzeug bearbeiten.
Ihre Bearbeitungen werden aber nicht übermittelt und nicht automatisch gespeichert. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Antworten auf Ihrem Computer zu speichern. Gehen Sie dazu auf „Exportieren der Antworten”.
Sie können diese dann in Ihr ePortfolio in ILIAS kopieren.
Ziele des Wahlthemas
Sie…
- … lernen die Prinzipien professioneller Beratung und deren Bedeutung für den schulischen Alltag kennen.
- … beobachten konkrete schulische Beratungssituationen im Praktikum vor dem Hintergrund der erlernten Prinzipien.
- … reflektieren Ihre gesammelten Erfahrungen und leiten draus Erkenntnisse für Ihre zukünftige Lehrer*innenrolle und die damit einhergehende Beratungsfunktion ab.
Ablauf des Wahlthemas & Bestandteil Ihres Portfolios
Im Verlauf des Semesters schreiben Sie ein Portfolio, auch ePortfolio genannt. Sie bearbeiten alle Portfolioaufgaben und halten Ihre Ergebnisse in Ihrem Portfolio auf ILIAS fest.
Unter ‘Wahlthema’ fallen alle Aufgaben, die Sie hier in diesem Wahlthemenbereich bearbeiten. Sie bearbeiten die Aufgaben dieses Wahlthemas zu verschiedenen Zeiten – vor, während und nach Ihrem Praktikum.
Gemeinsam erarbeiten Sie im Lernteam zudem einen kurzen Impulsvortrag zum Thema Beratung in der Schule. Dieser wird im Rahmen des Seminars gehalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im Begleitseminar.
1. Vor dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgaben werden im Lernteam bearbeitet:
Bereiten Sie einen Impulsvortrag für das Begleitseminar vor.
1.1 Grundlagenliteratur: Beratung im Schulkontext – was bedeutet das eigentlich?
Foto: Der Andersmacher Fabio, Koch in Ausbildung |
am 17.10.2017 in Berlin | Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de
Um einen ersten Eindruck zum Thema zu bekommen, ist es hilfreich, sich zunächst mit dem Aufgabenfeld Beratung im Schulkontext und der Bedeutung von Beratung in der Schule zu beschäftigen. Dazu eignet sich das einführende Kapitel aus Stefanie Schnebels Buch „Professionell beraten. Beratungskompetenz in der Schule“: Schnebel 2017: S. 9-13. Vertiefen Sie Ihre eigenen Kompetenzen später auch gezielt anhand weiterer Kapitel, auch um beispielsweise Ihre praktischen Erfahrungen während des Praktikums theoretisch zu fundieren und zu reflektieren.
Beratung in der Schule ist vielfältig. Die Handreichung „Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule“, die sich auf einen Erlass zur Beratungstätigkeit in NRW bezieht, bietet einen ersten Überblick über Ziele, Themen und Formen von Beratung. Sie erfahren außerdem Wissenswertes zur Rolle von Beratungslehrkräften und zur Bedeutung eines schulischen Beratungskonzepts.
Lesen Sie beide Texte. Sie können sich anschließend darüber in Ihrem Lernteam austauschen.
Arbeitsauftrag für das Portfolio:
Halten Sie die wichtigsten Erkenntnisse in Ihrem Portfolio fest. Dafür könnten Ihnen diese Methoden behilflich sein.
Beachten Sie dabei folgende Impulsfragen:
- Welche Ziele hat Beratung im schulischen Kontext?
- Welche Beratungsformen gibt es in der Schule?
- Welche Beratungsbedarfe (Themen, Anliegen) können in der Schule auftreten?
1.2 Der Blick in die Praxis
Foto: Arbeit und Inklusion bei Boehringer Ingelheim |
am 26.07.2018 in Ingelheim (Rheinland-Pfalz)
Die folgenden Videos des Deutschen Schulportals geben Einblicke in verschiedene Beratungsangebote, die an Schulen vertreten sein können. Hierbei werden nicht nur Angebote für Schüler*innen in den Blick genommen, sondern es wird auch gezeigt, inwiefern Lehrkräfte die Ratsuchenden sein können.
Beratungsangebot für Schüler*innen
Das 7-minütige Video über die Waldparkschule Heidelberg präsentiert Ihnen das Format des „Lerncoaching“ und seine Umsetzung an der Waldparkschule Heidelberg. Sie erfahren somit, wie ein Coachingformat in der Praxis umgesetzt werden kann, und lernen die Vorteile durch die Erfahrungsberichte der Lernbegleiter*innen und Schüler*innen kennen.
Vertiefend dazu können Sie diesen Text lesen: Keller 2015: S. 12-19
Schauen Sie sich gerne auch die folgenden Videos zu weiteren Formaten für Schüler*innen an:
- Mentoring: Am Gymnasium der Stadt Alsdorf wird für Schüler*innen ein Mentoring angeboten. Hier fungieren Lehrkräfte als Mentor*innen, unterstützen Schüler*innen bei der Selbstreflexion und entwickeln mit ihnen Lösungswege bei möglichen Herausforderungen.
- Mediation: In dem Video wird am Beispiel der Schüler*innen-Mediation ein Angebot vorgestellt, in dem Schüler*innen von Peers betreut werden.
Beratungsangebot für Lehrkräfte
Schauen Sie sich gerne auch das folgende Video zu weiteren Formaten für Lehrkräfte an. Sie werden auf Youtube weitergeleitet.
- Kollegiale Beratung: Am Beispiel des Verfahrens „Kollegiale Unterrichtsreflexion“ (KUR) lernen Sie in diesem Video ein gegenseitiges Beratungsformat zwischen Lehrer*innen kennen.
Dieser Ausschnitt Ehrhardt, 2009: S. 25–30 bietet einen guten und kurzen Einstieg ins Thema Coaching in der Schule. Es werden Ziele, die damit einhergehenden Rollen von Lehrer*innen, Coaching-Anlässe und ‑Formen aufgeführt.
1.3 Beratungsformen
Das Arbeitsblatt können Sie hier herunterladen.
1.4 Herausforderung Datenschutz
Foto: Tobias Tullius, Unsplash
Die allgmeine Verarbeitung von Daten von Schüler*innen ist in der Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen, Schülern und Eltern (VO-DV I) geregelt. Insbesondere aufgrund von sensiblen Themen, die in Beratungsgeprächen vorkommen können, ist der Datenschutz im Kontext Beratung stets unabdingbar. Dies ist durch die Digitalisierung vieler Beratungsangebote noch wichtiger geworden.
Vor allem bei persönlich delikaten Themen, die beispielsweise in psychosozialer Beratung oder auch in Elterngesprächen aufkommen können, ist der Datenschutz unbedingt zu beachten. Das Institut für E-Beratung der TH Nürnberg hat dazu im Zuge der Corona-Pandemie Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die nach wie vor als Orientierungshilfe dienen können.
1.5 Entwicklung der Beobachtungsfrage für das EOP
Nun ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, mit welcher Zielsetzung Sie ins Praktikum gehen. Planen Sie Ihre Beobachtungsfrage. Womit möchten Sie sich in Ihrem Praktikum schwerpunktmäßig beschäftigen?
Auf der Seite „Beobachtung 1″ erhalten Sie weitere Informationen zur Durchführung der Beobachtung in der Schule. Sie können diese mit einer Fragestellung Ihrer Wahl durchführen. Falls Sie die Beobachtung in Bezug zum Wahlthema Beratung durchführen möchten, erhalten Sie im Folgenden Ideen für mögliche Beobachtungen und können Ihre Beobachtungsfrage formulieren.
Die folgende Aufgabe muss nur von Ihnen bearbeitet werden, wenn Sie Ihre Beobachtung im Zusammenhang mit dem Wahlthema konzipieren. Wenn Sie sich für einen anderen thematischen Schwerpunkt entscheiden, entwickeln Sie selbstständig eine Beobachtungsfrage. Dennoch kann in diesem Fall das Vorgehen der Aufgabe als Orientierung genutzt werden.
2. Während des Praktikums
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
2.1 Erkundung
Beschreiben Sie in Ihrem Portfolio, welche Beratungssituationen es an Ihrer Praktikumsschule gibt. Wenn vorhanden, führen Sie die genauen Abläufe und beteiligten Akteur*innen auch mithilfe des Beratungskonzepts der Schule aus. Kommen Sie dafür bei Bedarf auch mit Ihre*n Mentor*in ins Gespräch.
2.2 Beobachtung
Erfragen Sie, ob Sie an einer Beratung(-ssituation) an Ihrer Praktikumsschule teilnehmen dürfen.
Falls ja, nehmen Sie beobachtend daran teil und notieren Sie Ihre Erkenntnisse stichpunktartig in Ihrem ePortfolio.
Folgende Fragen können Sie hierbei unterstützen:
- In welchem Setting hat das Gespräch stattgefunden?
- Welche Akteur*innen waren daran beteiligt?
- Was ist Ihnen an der Gesprächsführung aufgefallen?
- Welche Kompetenzen des/der Beratenden erschienen Ihnen besonders wichtig?
Auch falls Sie nicht an einer konkreten Beratungssituation teilnehmen konnten, notieren Sie in Ihrem ePortfolio Ihre Eindrücke der Praktikumsschule zum Thema Beratung. Folgende Fragen können Sie dabei unterstützen:
- Welche konkreten Beratungsanlässe und Themen haben Sie während Ihres Praktikums erkannt?
- Hat sich ein*e Schüler*in vielleicht mal mit einem Thema an Sie gewandt oder haben Sie den Umgang mit einem Anlass im Lehrer*innenzimmer mitbekommen?
2.3 Ergänzung der Überblicksgrafik
Sie haben inzwischen verschiedene Beratungsformate an Ihrer Praktikumsschule kennengelernt und ggf. auch beobachtet. Nehmen Sie sich nun nochmal die Überblicksgrafik vor, die Sie vor dem Praktikum mit Ihrem Lernteam ausgefüllt haben.
Skizzieren Sie in Ihrem ePortfolio festgestellte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Theorie und der von Ihnen beobachteten Praxis. Sie können dabei wie folgendermaßen vorgehen:
- Ergänzen Sie eventuell weitere Formate in der Übersichtsgrafik, die Sie im Praktikum kennengelernt haben.
- Ordnen Sie den Formaten konkrete Anlässe in Form von Beispielen hinzu, die Sie in der Praxis erlebt haben.
3. Nach dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
3.1 Kernkompetenz Beurteilen
Lesen Sie nun die Kompetenz 7 der KMK-Standards. Diese beinhaltet neben dem Beurteilungsauftrag auch Aspekte wie den situationsgerechten Einsatz von Beratungsformen und die Kooperation mit Kolleg*innen und anderen Institutionen bei der Entwicklung von Beratungsangeboten.
Machen Sie sich – auch in Einbezug der schon gemachten Überlegungen und Beobachtungen – Gedanken darüber, welche Eigenschaften und Fertigkeiten ein*e Lehrer*in für die Beratungsfunktion benötigt.
Notieren Sie Ihre Überlegungen zu den notwendigen Kompetenzen stichpunktartig oder mithilfe der Methoden in Ihrem Portfolio.
3.2 Was heißt das für mich als zukünftige Lehrkraft?
Verinnerlichen Sie sich dabei eine Situation in Ihrer schulischen oder beruflichen Laufbahn, in der Sie eine Beratung in Anspruch genommen haben.
Gehen Sie dabei auf folgende Fragen ein:
Rückblick
Foto: Aiden Frazier, Unsplash
In diesem Wahlthema haben Sie erste Einblicke in die Beratung an von Schüler*innen erhalten. Sie haben die unterschiedlichen Beratungsformen anhand konkreter schulischer Beratungsangebote kennengelernt und sich mit dem Thema Datenschutz beschäftigt. Außerdem haben Sie sich Gedanken über die Zukunft der schulischen Beratung gemacht und Ihre Ergebnisse für das ePortfolio festgehalten.
Wir hoffen, Sie haben viele Impulse für Ihre weitere Lehrer*innenausbildung und die Beratungsfunktion im zukünftigen Lehrberuf mitgenommen.
Über Anregungen oder konstruktive Kritik zum Wahlthema und seiner Aufbereitung freuen wir uns per E-Mail: zfl-wahlthemen@uni-koeln.de. Natürlich können Sie Ihr Feedback auch gerne an Ihre Seminarleitung weitergeben.
Ausblick
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Sollten Sie das Thema im weiteren Studium noch vertiefen wollen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dies im Rahmen Ihres Berufsfeldpraktikums (BFP) zu tun.
Wenn Sie Interesse daran haben, einen Einblick in außerschulische Beratungskontexte zu bekommen, bieten sich diverse Beratungsstellen in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit an. Des Weiteren könnten Jugendämter oder die Bundesagentur für Arbeit sowie Träger von OGS- oder Inklusionsangeboten oder Vereine zur außerschulischen Bildung, die einen Schwerpunkt in der Beratungsarbeit haben, interessante Praktikumsziele für Sie darstellen.
Es lohnt sich auch, einen Blick in das Projektangebot des ZfL für Ihr BFP zu werfen.
Auf der Suche nach Beratungs- und Coaching-Angeboten für Studierende?
Coaching-Angebote des Zentrums für LehrerInnenbildung:
Das ZfL bietet kostenlose Coaching-Angebote für Lehramtsstudierende an, die Sie hier finden. Dabei geht es darum, einen Raum zu schaffen, in dem Sie über eigene Ziele und Ressourcen in einem beurteilungsfreien Kontext nachdenken und reflektieren können. Das kann Ihnen dabei helfen, stimmige Entscheidungen zu treffen – bezogen auf Ihren zukünftigen Beruf und Ihr Leben insgesamt. Es handelt sich bei unseren Coachings nicht um eine psychologische Beratung, sondern ausschließlich um eine Unterstützung im Sinne der (Selbst-)Reflexion.
Foto: Teaser-Bild der ZfL Beratung, “Das Coaching-Konzept am ZfL”
Die folgenden zwei Beratungsangebote des ZfL können Sie außerdem in Ihrem Studium unterstützen:
Beratungs- und Coaching-Angebote der Universität zu Köln:
Es gibt viele weitere kostenlose Beratungs- und Coaching-Angebote an der Universität zu Köln.
- Schreibberatung durch das Kompetenzzentrum Schreiben der Philosophischen Fakultät
- Beratung durch das Kölner Studierendenwerk
- Beratungsangebote zum Berufseinstieg durch das ProfessionalCenter
- 360°-Studienberatung der Zentralen Studienberatung
Die Universität zu Köln hat verschiedene Beratungsangebote für Studierende. Alle Angebote sind im BeratungsFinder aufgeführt (Website wird derzeit aktualisiert).
Literaturverzeichnis
Hier finden Sie noch einmal eine Übersicht, der hier verwendeten sowie weiterführenden Literatur rund um das Thema Beratung in der Schule. Melden Sie sich mit Ihrem Account bei ILIAS an, um die Dateien aufzurufen.
Weiterführende Informationen:
Bienstein, Pia (2016): Herausforderndes Verhalten, in: I. Hedderich / G. Biewer / J. Hollenweger / R. Markowetz (Hrsg.), Handbuch Inklusion und Sonderpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 359-364.
Huber, C. / Wilbert J. (2012): Soziale Ausgrenzung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und niedrigen Schulleistungen im gemeinsamen Unterricht, in: Empirische Sonderpädagogik, Nr. 4(2), S. 147-165.