Wie kann ich selbst mit Daten forschen? – Mit Daten Schule erkunden
In diesem Abschnitt soll es um den Nutzen gehen, den das Arbeiten mit Daten im eigenen Schulalltag haben kann.
Es werden drei Bereiche beleuchtet.
Die Erhebung, Auswertung und Bewertung von Daten im Hinblick auf:
1. digitale Klassenführung,
2. der Schulentwicklungsprozesse,
3. als Unterstützung der Lernenden bei der Auswertung von offenen Daten im Rahmen der Anfertigung von Facharbeiten.
1. Mit Daten an Schule forschen
Daten können sehr zeitsparend, effizient und übersichtlich in Form eines digitalen Klassenbuchs gespeichert und ausgewertet werden.
Dazu eignet sich beispielsweise das Tool “TeacherTab”. Hier können Sie Datensätze von Noten, Anwesenheiten, und vielem mehr einfach und sicher handhaben, was viele Stunden Arbeit ersparen kann.
Schauen Sie sich das Tutorial an und legen Sie einen fiktiven Datensatz an, um das Tool kennenzulernen.
Foto: Screenshot von Teachertab
2. Schulforschung leicht gemacht
Eine andere Möglichkeit sich Daten im Kontext Schule zu Nutze zu machen, ist die Datenerhebung durch Umfragen im Kollegium und/oder in der Schülerschaft. So lassen sich ungedeckte Bedarfe oder die allgemeine Zufriedenheit im Sinne eines forschenden Ansatzes der Schulentwicklung erheben. Die Tools für Umfragen sind vielfältig.
App “Teacher Tapp”
Die App “Teacher Tapp” kann Ihnen hier als konkretes Beispiel für Umfragen im Kollegium und als Inspirationsquelle für eigene Umfragen dienen. Sie erhebt Daten von Lehrpersonen und zeigt, wie die tägliche Beantwortung von drei kleinen Multiple Choice Fragen jede Menge Forschungsfragen beantworten kann. Jede Lehrperson, die die drei Fragen beantwortet, erhält Zugriff auf die Antworten der drei Fragen vom Vortag. Die Ergebnisse werden außerdem in Form von wissenschaftlichen Blogartikeln zusammengefasst. Diese Erkenntnisse der Umfragen könnten Sie als Lehrkraft interessieren und Ideen für Ihre eigenen Umfragen anregen.
Schauen Sie sich auf der Seite “Teacher Tapp” um, und lesen Sie einen Artikel, der Sie interessiert. Haben Sie auch etwas über sich selbst oder ihre Kolleg*innen gelernt?
Foto: Bruce Mars von Unsplash
3. Facharbeiten mit offenen Daten schreiben
Im Rahmen der Erstellung von Facharbeiten stehen Lernende vor der Herausforderung selbst einen wissenschaftlichen Text zu verfassen, aber noch mehr, auch wissenschaftliche Methoden zu gebrauchen. Hier können offene Datensätze (open data) eine Hilfe sein, um interessanten Fragestellungen nachzugehen.
Hinweise zum Schreiben von Facharbeiten bietet der Online-Kurs “Facharbeit schreiben” mit Lernmaterialien für Lernende und Begleitmaterialien für Lehrende. Einer dieser Inhalte ist eine Übersicht zu offenen Datenbanken.
Offene Daten nutzen – Auswertung von bestehenden Daten
Offene Daten ermöglichen es, Ihren Lernenden eine interessante fachbezogene Fragestellung zu entwickeln und diese mithilfe der offenen Daten zu beantworten. Dabei können sie die aufwändige Datenerhebungen umgehen und sich stattdessen auf die Auswertung von schon bestehenden Daten beschränken.
Eine Beispielfragestellung aus dem Fachbereich Biologie könnte wie folgt lauten:
Bestehen Altersunterschiede im Konsum von legalen und illegalen Drogen in Deutschland?
Um diese Fragestellung zu beantworten, könnten die Lernenden die Datenbank des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addition Statistical Bulletin 2021 (www.emcdda.europa.eu) nutzen.
Foto: Screenshot “Statistical Bulletin graphic” vom European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
Die entsprechenden Daten können wie folgt extrahiert werden:
Schritt 1
Klicken Sie unter der Überschrift “Data sets” oder in der linken Spalte auf “Prevalence of drug use” (Häufigkeit des Drogenkonsums).
Foto: Screenshot “Statistical Bulletin 2021” vom European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
Schritt 2
Klicken Sie auf eine Drogenart, dann auf “Lifetime prevalence” und anschließend auf eine Altersgruppe.
Foto: Screenshot “Statistical Bulletin graphic” vom European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
Schritt 3
Der Datensatz öffnet sich. Sie können Daten über die Pfeiltasten sortieren oder durch die Suche gezielt suchen. Über die Schaltfläche “Download as Excel file (.xslx)” kann der Datensatz als Excel-Datei heruntergeladen werden.
Foto: Screenshot “Export der Dateien” vom European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
Falls die Daten nicht so einfach extrahierbar sein sollten, eignet sich das Tool “EasyMorph”.
Suchen Sie eine Datenbank für Ihr eigenes Fachgebiet unter Übersicht zu offenen Datenbanken oder auf eigene Faust.
Foto: Alina Grubnyak von Unsplash
Schule macht Daten – Hier finden sich im “Modul 2 – Mit Daten arbeiten” Hinweise zur Datenvisualisierung.
Hilfreich sind vor allem die folgenden Inhalte:
Foto: Jess Bailey von Unsplash
Eine mögliche Auswertung zur obigen Fragestellung könnte wie folgt aussehen:
In der Grafik sind illegale Drogen gelb markiert und legale Drogen in Grüntönen. Sie zeigt deutlich, dass der Konsum von legalen Drogen insgesamt deutlich höher ist, als der von illegalen Drogen. Im Hinblick auf Altersunterschiede ist eine deutliche Abnahme des Konsums von illegalen Drogen mit zunehmendem Alter zu verzeichnen. Für die Tabak zeigt sich genau der gegenteilige Trend. Für Alkohol ist der Trend ebenfalls steigend, jedoch ist der Anstieg nur geringfügig. Der Konsum von Alkohol in Deutschland liegt über alle Altersstufen hinweg bei < 90 %. Die entsprechende Excel-Datei finden Sie hier: Drogenkonsum nach Altersstufen in Deutschland.xlsx
Tag:Beispiele, Big-Data, Daten, Schulalltag