Prof. Dr. paed. Hans Wocken
Prof. Dr. paed. Hans Wocken (*1943): deutscher Erziehungswissenschaftler und Förderpädagoge
Hans Wocken (*1943)
Nach seinem Studium der Pädagogik studierte Hans Wocken Sonderpädagogik in Dortmund und war als Förderschullehrer tätig. Zudem arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent in Dortmund und Köln, bevor er ab 1980 als Professor für Lernbehindertenpädagogik und Integrationspädagogik an der Universität Hamburg lehrte. Hier war er wesentlicher Mitinitiator beider Schulversuche “Integrationsklassen” und “Integrative Regelklassen”. Im Jahr 2008 wurde er emeritiert. Seitdem ist er deutschlandweit als “Botschafter der Inklusion” unterwegs. Er wurde in die deutsche UNESCO-Kommission “Inklusion” berufen (Website Prof. Dr. paed.
Hans Wocken, o.D.)
In einem Interview erzählt Hans Wocken:
“Es gab damals neben dieser Theorie der integrativen Prozesse ja nur noch eine einzige Theorie, das war die Theorie der Kooperation am gemeinsamen Gegenstand von Georg Feuser. Diese Theorie war heilig, war absolut heilig und es war ein Tabu sich dagegen auszusprechen. Ich war häufig in den Integrationsklassen und habe diese Theorien nirgendwo gefunden. Ich habe die nicht gefunden in der Praxis, und dann habe ich hervorragenden Unterricht bei Lehrer*innen gesehen und habe die natürlich eines Tages gefragt, wenn wir reflektiert haben, wann haben denn die Kinder am gemeinsamen Gegenstand kooperiert. Ja und dann haben die Lehrer*innen, die sind nahezu in Tränen ausgebrochen, die haben gesagt, es war doch ein schöner Tag, aber wenn ich richtig nachdenke am gemeinsamen Gegenstand kooperiert, nee. Das ist ein guter Unterricht, obwohl nicht oder wenig am gemeinsamen Gegenstand kooperiert wurde, das gab es.
Und da habe ich mir ein Herz gefasst beziehungsweise habe ich darüber nachgedacht und habe gesagt, das kann es alleine nicht sein, das ist nicht falsch, aber das kann es alleine nicht sein. Und da habe ich eben mit diesem Aufsatz »Inklusion als gemeinsame Lernsituation«, so ungefähr heißt der, da habe ich zum ersten Mal eine alternative Theorie der inklusiven Didaktik begonnen. Das hat Stunk gegeben, das hat echt einen Stunk gegeben, weil die gesamte Integrationsforscherfamilie an diesem Dogma der Kooperation am gemeinsamen Gegenstand hing und nicht verstehen konnte, wie ich dagegen rebellieren konnte. Hat niemand verstanden, niemand.”
Interview “Hans Wocken” aus dem Buch “Blick zurück nach vorn WegbereiterInnen der Inklusion” von Frank J. Müller (2018) unter der Lizenz CC-BY via peDOCS.
Lesen Sie den Text von Hans Wocken über inklusive Lernsituationen. Schaffen Sie sich einen groben Überblick über die verschiedenen Typen von inklusiven Lernsituationen, die Wocken beschreibt. Achten Sie auf die Bezüge zu Alltags- und Unterrichtssituationen.
Machen Sie sich während des Lesens Notizen, um die Fragen des kleinen Tests anschließend beantworten zu können.
Ihre Aufgabe ist es, die fehlenden Wörter in der Freitextzeile korrekt auszufüllen. Lesen Sie den vorliegenden Text aufmerksam durch und überlegen Sie einen passenden Begriffe, um die Lücke zu vervollständigen.
Kooperative Lernphase schaffen
Nun geht es konkret um die Frage, wie im Unterricht Kooperation hergestellt werden kann. Fällt Ihnen eine mögliche Methode ein? Eine kennen Sie sicher schon aus Ihrem Unterricht: Think-Pair-Share. Wissen Sie wie diese Methode funktioniert?
Die Think-Pair-share Methode gilt als Grundsatz des kooperativen Lernens, der sich in vielen Methoden wiederfindet. Auch die Lehrperson profitiert von einer höheren Beteiligung, die diese Methode ermöglicht.