Inklusion und Einstellungen/Überzeugungen von Lehrkräften
Die Bedeutung einer positiven Einstellung und Überzeugung gegenüber Inklusion wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht (Sharma et al., 2008; Sze, 2009; Beacham & Rouse, 2012). Die Ergebnisse dieser Forschungsbemühungen verdeutlichen, dass die Haltung von Lehrkräften einen erheblichen Einfluss auf das Lernen in inklusiven Bildungsumgebungen hat. Dies wird besonders in der Studie von Jordan und Kollegen (2009) deutlich, die darauf hinweist, dass die Einstellung von Lehrpersonen die Lernprozesse in inklusiven Settings maßgeblich beeinflusst. Darüber hinaus unterstreicht ein umfassender Literaturüberblick, durchgeführt von Rix und seinem Forscherteam (2006), dass Lehrkräfte den Unterricht qualitativ hochwertig und effektiv realisieren, wenn sie die Unterrichtung von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf als integralen Bestandteil ihrer beruflichen Rolle verstehen.
Im Rahmen des Projekts “Teacher Education for Inclusion (te4i)” hat die European Agency for Development in Social Needs and Inclusive Education ein Profil entwickelt, das die Anforderungen für den Lehrer*innenberuf an inklusiven Schulen definiert. Ein zentraler Ausgangspunkt für eine systematische Weiterentwicklung im Kontext von Inklusion ist die Lehrer*innenbildung. Die European Agency identifiziert bestimmte Werte, die als grundlegende Leitlinien für die Rolle der Lehrer*innen in inklusiven Bildungsumgebungen dienen.
Kompetenzbereiche im Lehrberuf
Die Kompetenzbereiche, die im Lehrerberuf erforderlich sind, werden von der European Agency in drei grundlegende Merkmale unterteilt:
- Einstellungen und Überzeugungen
- Wissen, Kenntnisse und Verständnis
- Fertigkeiten und Fähigkeiten
Die Klassifizierung der European Agency stützt sich auf die Untersuchungen der OECD aus dem Jahr 2005, die die komplexe Natur des Unterrichtens hervorheben. Ein allgemeingültiger Ansatz über Eigenschaften und Verhaltensweisen, der auf alle Arten von Lernenden und Lernumgebungen zutrifft, lässt sich schwerlich konkreter formulieren. Es besteht ein erheblicher Bedarf an weiterführender Forschung, um die erforderlichen Kompetenzen von Lehrkräften präziser definieren zu können.
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