Grundregeln für Quellennachweise und Zitate
Die nachfolgenden Informationen erscheinen zunächst etwas erschlagend. Sie geben jedoch Hinweise für den konkreten Umgang mit Literatur beim wissenschaftlichen Schreiben.
- Für den Fall, dass Sie mehrere Publikationen derselben Autor*in aus dem gleichen Erscheinungsjahr zitieren, sollten Sie diesen Unterschied in der Regel mittels eines Kleinbuchstabens markieren (z.B. Meyer 2010a). Die Rangfolge der Kleinbuchstaben wird durch die alphabetische Ordnung nach Titel im Literaturverzeichnis determiniert.
- Bei mehreren Autoren werden beim ersten Verweis alle Autor*innen aufgelistet. Beispiel: (Linke/Nussbaumer/Portmann 1996, S. 15)
- Bei drei oder mehr Autor*innen kann die Angabe auch mit et al. abgekürzt werden. Beispiel: (Artelt et al. 2007, S. 17)
- Die genaue Zitation ist ein sehr mühevoller, aber unvermeidbarer Teil des wissenschaftlichen Arbeitens. Ohne Zitierungen können Ihre Aussagen nicht nachgeprüft werden, d.h. Ihre Arbeit ist wissenschaftlich wertlos.
- Zitate dürfen nicht zusammenhangslos zitiert werden. Sie müssen gezielt eingesetzt und in den Kontext eingefügt werden (d.h. eingeleitet und bewertet werden).
- Für die jeweiligen Fachwissenschaften sind verschiedene Kulturen des Zitierens üblich. Für die Naturwissenschaften gilt beispielsweise, dass direktes Zitieren nur in Ausnahmefällen üblich ist, da es eher auf den Inhalt ankommt, nicht auf den genauen Wortlaut einer Aussage. Der Inhalt der Zitate wird i.d.R. IMMER indirekt wiedergegeben. Darum wird direktes Zitieren hier nur am Rande thematisiert (siehe Nerd-Icon).
Um Regeln für das direkte Zitieren aufzurufen, klicken oder tippen Sie auf dieses Icon.
Direkte Zitate…
- werden inhaltlich und sprachlich unverändert, exakt wiedergegeben.
- werden über Anführungszeichen kenntlich gemacht: „Beispiel“.
- kennzeichnen Zitate im Zitat mit halben Anführungszeichen: ,Beispiel‘.
- sollten immer aus erster Hand stammen.
- geben die Quelle exakt (im direkten Wortlaut!), aber so kurz wie möglich an. Abweichende Schreibweisen, die Verwendung der alten Rechtschreibung und Druckfehler werden ebenfalls übernommen. Dies wird mit dem Kürzel [sic!] gekennzeichnet. Beispiel: „Die Erde ist rud [sic!].“
- kennzeichnen Veränderungen des Originaltextes in eckigen Klammern z.B. bei der Anpassung des Genus oder Kasus. Beispiel: vorliegendes Zitat: „Die Demokratie ist ein fester Bestandteil unseres Staates.“ Im eigenen Text: Der Verfasser sieht „die Demokratie als ein[en] feste[n] Bestandteil unseres Staates“ an.
- die zu lang sind, können um die unnötigen Teile des Zitats gekürzt werden. Die Auslassung kennzeichnen Sie mit drei Punkten in einer eckigen Klammer. Beispiel: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage […].”
- die länger als drei Zeilen lang sind, werden blockartig eingerückt, kürzere im Fließtext untergebracht. Die Quellenangabe erfolgt bei einem längeren eingerückten Zitat nach dem Anführungszeichen und ohne Punkt. Bei kürzeren direkten Zitaten steht der Punkt nach der Klammer der Quellenangabe. Schließt das Zitat mit einem Fragezeichen, so bleibt dieses stehen. Am Ende der Quellenangabe folgt dann trotzdem ein Punkt.
- müssen eingebettet oder ganz vom eigenen Text abgesetzt werden.
- müssen im laufenden Text den Satzbau, das Tempus und die Interpunktion des Originals beibehalten. Der Einbettungssatz muss entsprechend formuliert werden.
- in Fremdsprachen werden in der Regel im Original verwendet.
Zitieren mit Fußnoten vs. im Text
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