Schülerin D.

D.s dominierende Aneignungsmöglichkeit ist abstrakt-begrifflich, da sie einfache Wörter und Sätze gut lesen und (ab-)schreiben kann. Auch einfache Rechnungen löst sie schriftlich. Ihre Schrift wird jedoch mit der Zeit unleserlich, da sie überdurchschnittlich schnell arbeitet und mit der Zeit etwas unsorgfältig wird.
Dies kann damit begründet werden, dass sie schnell unaufmerksam und unkonzentriert wird, wenn sie eine Aufgabe allein erledigen soll oder sie etwas erzählen möchte. D. ist motiviert die Aufgabe schnell zu lösen und auch selbstständig in der Hinsicht sich neues Material zu besorgen. Sie eignet sich demnach Wissen motiviert mit Hilfe von Symbolen und Zeichen an, hat jedoch keine andauernde Konzentration, was auch mit ihrer Behinderung zusammenhängt. Generell hat sie eine aufgeweckte Grundstimmung und arbeitet sowohl in der Gruppe als auch allein. In Alleinarbeitsphasen nutzt D. auch den im Klassenraum befindlichen PC oder ein Tablet, um sich Informationen zu bestimmten Aufgabenstellungen zu beschaffen
Sie kommuniziert gerne verbalsprachlich und zeigt dabei ein hohes Redebedürfnis. Sie hat ein sehr gutes Sprachverständnis und ihr Interesse an Inhalten gehen über ihren eigenen Erfahrungshorizont hinaus. Dies zeigt sich auch darin, dass sie die Kommunikation mit Erwachsenen bevorzugt. In solchen Unterhaltungen sind auch komplexe Mehrwortäußerungen möglich. Teils beziehen diese sich dann jedoch nicht mehr auf die vorherige Unterhaltung oder sie wirken nachgesprochen. Ansonsten sind jedoch grundlegende pragmatische Strategien bekannt und D. stellt viele Fragen. Sie hat außerdem großes Interesse an der Schriftsprache. Aus diesen Gründen wird D.s Kommunikationsfähigkeit in der abstrakten Kommunikationsstufe eingeordnet.
Aufgrund ihrer kommunikativen Kompetenz übernimmt sie oft eine führende Rolle in Konstellationen mit ihren Mitschüler*innen. Das bedeutet sie schlägt dann bevorzugte Aktivitäten vor (z.B. Uno). Es kommt in diesem Zusammenhang auch vor, dass sie ihren Mitschüler*innen vorschreibt, was sie tun sollen (z.B. in Bezug auf die Klassendienste). Bei den Klassendiensten hilft D. gerne, da sie hier ihre alltagspraktische Fertigkeiten zeigen kann. Motorisch hat sie nur leichte Einschränkungen, da sie eine Fußfehlstellung und Mikrozephalie hat.
C. benötigt Unterstützung in ihrem Arbeitsverhalten und in der Kommunikation.

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Oder gehen Sie noch einmal die Lektion zur Kulturhistorischen Schule (KHS) durch.