Portfolio I
Foto: A. Piacquadio, Pexels
Hier finden Sie die Aufgaben, die Sie in der Vorbereitung auf Ihr Praktikum bearbeiten. Sie werden sich mit
- Ihrem Blick auf das Arbeitsfeld Schule,
- Ihren Zielen für das Berufsfeldpraktikum,
- einem Wahlthema,
- und einem leitfadengestützten Interview auseinandersetzen.
Alle Aufgaben werden Ihnen auch während Ihres Praktikums begegnen und nach Ihrem Praktikum eine Grundlage für Ihre Reflexion nach dem Praktikum bilden. So können Sie anhand Ihrer Aufzeichnungen feststellen, wie sich Ihre Annahmen vor dem Praktikum, Ihre Erfahrungen währenddessen und Ihre Reflexion nach dem Praktikum unterscheiden, ergänzen und entwickeln.
Zunächst finden Sie allgemeine Informationen und Hinweise zur Portfolioarbeit. Darauf folgend finden Sie die Aufgaben zur Vorbereitung auf Ihr Berufsfeldpraktikum.
Da Sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten ins Praktikum gehen, verzichten wir auf genauere Terminangaben zur Bearbeitung. Bitte orientieren Sie sich an Ihrem individuellen Zeitplan und den Absprachen innerhalb Ihres Seminars, damit Sie einschätzen können, wann Sie die Aufgaben in der Vorbereitung bearbeiten.
Das Portfolio
Hier finden Sie alle Informationen zum Portfolio und zur Portfolioarbeit.
Ein “Portfolio” (lateinisch portare: tragen; folium: Blatt) ist eine Sammelmappe, in der verschiedene Materialien für unterschiedliche Zwecke festgehalten werden. Das Portfolio Praxisphasen dient als “Sammelmappe” für Ihre Erfahrungen in allen Praxisphasen und als Anlass zur Reflexion Ihrer berufsbiografischen Entscheidungen.
Portfolioaufgaben in den Praxisphasen
Die Portfolio-Aufgaben begleiten Sie durch alle Praxisphasen: das Eignungs- und Orientierungspraktikum und das Berufsfeldpraktikum im Bachelor und das Praxissemester im Master.
Das Führen eines Portfolios ist gesetzlich vorgegeben. Nach § 12 Absatz 1 Satz 4 des Lehrerausbildungsgesetzes (LABG) und § 13 der Lehramtszugangsverordnung (LZV) des Landes NRW führen alle Studierenden in den Praxisphasen ein begleitendes Portfolio.
Viel wichtiger ist jedoch:
- Das Portfolio unterstützt Sie dabei, sich Ihrer eigenen Entwicklung zur Lehrer*in bewusst zu werden.
- Es stärkt Sie in Ihrer Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung – zwei zentrale Ziele in der Ausbildung angehender Lehrer*innen, die in Ihrer späteren Berufstätigkeit bedeutsam sein werden.
- Es trägt zu einer professionellen Lehramtsausbildung bei, in der Reflexionskompetenz ein wesentliches Ziel darstellt.
- Durch Ihre reflektierte Verarbeitung universitären Wissens und praktischer Erfahrungen nähern sich Theorie und Praxis einander an.
Reflexion wird häufig als “Schlüsselkompetenz von Professionalität” verstanden. Bei der Portfolioarbeit geht es um Ihre eigenen, ganz individuellen Gedanken und Überlegungen. Durch die Reflexion Ihrer Erfahrungen entwickeln Sie eine professionelle pädagogische Haltung, die sich über Ihre Praxisphasen hinweg weiterentwickeln und verändern kann.
Wichtig ist: Reflexion braucht Zeit.
Achten Sie darauf, dass Sie
- nicht nur beschreiben – z.B. was Sie in Ihrem Praktikum gemacht haben, was passiert ist, sondern auch für sich persönlich bewerten – z.B. wie Sie diese Tätigkeiten empfunden haben
- auch differenzieren und hinterfragen – z.B. indem Sie versuchen, verschiedene Perspektiven einzunehmen.
- Ihre Überlegungen auch in einen größeren systemischen Zusammenhang stellen – z.B. inwiefern sich Ihre Erfahrungen auch in einem gesellschaftlichen Kontext verstehen lassen.
- abgleichen, was Sie in der Universität schon gelernt haben – z.B. eine wissenschaftliche Theorie mit Ihren Erfahrungen in der Praxis abgleichen.
Die genaue Frist für die Abgabe des Portfolios legt Ihr*e Dozent*in des jeweiligen Seminars fest und liegt vor der Abschlusssitzung. Die Leistung wird innerhalb einer Praxisphase erbracht.
Auch wenn das Portfolio nicht benotet wird, stellt es (gemeinsam mit dem erfolgreichen Abschluss des Begleitseminars und Berufsfeldpraktikums) die Modulabschlussprüfung dar. Bitte denken Sie daran, sich rechtzeitig über Klips 2.0 für die MAP anzumelden.
Wie arbeite ich mit dieser Seite und wie lege ich mein Portfolio an?
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Screencast zum Portfolio
Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie die Portfolioaufgaben (am Beispiel des EOP) bearbeiten können.
Screencast zum ePortfolio in ILIAS
In diesem Screencast zeigen wir Ihnen, wie Sie ihr ePortfolio (am Beispiel des EOP) in ILIAS anlegen.
Anleitung für das Interactive Book
Nutzen Sie die Pfeile oder die Seitennavigation, um zu den verschiedenen Aufgabenstellungen zu navigieren (orange).
Mit den Kreisen oder der zusätzlichen Seitennavigation, können Sie im Dokumentationswerkzeug navigieren (grün).
Die Impulsfragen befinden sich im Dokumentationswerkzeug in den jeweiligen Kapitel des Interactive Books.
Ihre Bearbeitungen werden nicht übermittelt und nicht automatisch gespeichert. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Antworten auf Ihrem Computer zu speichern. Gehen Sie dazu auf „Antworten herunterladen” (blau).
Sie können diese dann in Ihr ePortfolio in ILIAS kopieren.
Portfolioarbeit zur Vorbereitung auf Ihr Praktikum
1. Mein Blick auf das Arbeitsfeld Schule
Im Berufsfeldpraktikum (BFP) lernen Sie pädagogische, soziale oder fachbezogene Berufe kennen. Es ist eine Chance, einen Blick in andere Berufe zu werfen und Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten auch außerschulisch zu erweitern sowie Akteur*innen kennenzulernen, die Ihre Arbeit in der Institution Schule unterstützen oder bereichern können. Darüber hinaus erweitern Sie auf diese Weise Ihr Netzwerk eines multiprofessionellen Team, auf das Sie im Schulalltag zurückgreifen können. Dazu trägt bei, dass Sie sich über die eigene Berufswahl klar werden und die Möglichkeit bekommen, von einer anderen Perspektive, Schule, kritisch in den Blick zu nehmen.
Lernziele
Ziele der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Arbeitsfeldern
Sie…
- …machen sich Ihre Studien- und Berufswahlmotivation bewusst.
- … ordnen sich innerhalb Ihres Professionalisierungsprozesses ein.
- … erweitern Ihr Netzwerk (multiprofessionelles Team).
- … betrachten Schule von einer anderen Perspektive und bekommen die Möglichkeit zur kritischen Auseinandersetzung.
Füllen Sie die Kreise des Arbeitsblattes mit Aspekten, Aufgaben, Herausforderungen, etc., die Ihnen…
a) zu dem Berufsfeld, in dem Sie Ihr BFP absolvieren und
b) zum Berufsfeld “Schule” in den Sinn kommen.
Diese Aufgabe kann Ihnen als Hilfe für die Portfolioaufgabe „Leitfadengestütztes Interview“ dienen.
Das Arbeitsblatt können Sie hier herunterladen.
2. Meine Ziele für das Berufsfeldpraktikum
Bestimmt sind Sie bereits mit außerschulischen Tätigkeitsfeldern in Berührung gekommen oder haben sich über die diversen Aufgaben und Akteur*innen im Schulumfeld Gedanken gemacht. Im Rahmen des Berufsfeldpraktikums haben Sie nun die Möglichkeit sich kritisch-reflexiv mit dem multiprofessionellen Team rund um Schule auseinanderzusetzen und ihr Netzwerk sowie Ihre individuelle Profilbildung zu erweitern.
Lernziele
Ziele der Auseinandersetzung mit Ihren persönlichen Zielen für das Berufsfeldpraktikum
Sie…
- … erhalten Wissen und Können in außerschulische Handlungssituationen und erweitern Ihre Perspektive um andere soziale und pädagogische Berufsfelder.
- … erweitern ihr Netzwerk für ihr individuelles multiprofessionelles Team.
- … reflektieren und gestalten Ihren Professionalisierungsprozess sowie Ihre Berufswahl.
Formulieren Sie Ihr Ziel /Ihre Ziele für das Berufsfeldpraktikum.
Wir stellen Ihnen in diesem Interactive Book drei Möglichkeiten vor, sich mit Ihren Zielen und Ihrem Weg durch das BFP zu beschäftigen.
So können Sie auch während und nach dem BFP darauf zurückgreifen, sich noch einmal besser darauf konzentrieren oder auch feststellen, ob und inwiefern sich Ihre Einstellungen und Erfahrungen auf dem Weg verändert haben.
Nach Ihrem BFP können Sie darauf zurückblicken und reflektieren, inwiefern Sie Ihr Ziel erreicht haben und welche Schritte Sie für Ihre weitere Professionalisierung gehen möchten.
3. Wahlaufgabe
In Ihrem BFP werden Sie sich spezifisch und interessengeleitet mit einem Schwerpunkthema vertieft auseinandersetzen.
In der Vorbereitung auf Ihr Praktikum beschäftigen Sie sich bereits mit dem Angebot an vielfältigen Themen. Dabei setzen Sie individuell einen Schwerpunkt und befassen sich mit einem von Ihnen gewählten Wahlthema. Ihre Gedanken zu Ihrem Wahlthema sind wichtiger Bestandteil Ihres eigenen Professionalisierungsprozesses und werden im ePortfolio festgehalten.
Lernziele
Ziele der Auseinandersetzung mit Ihrer Wahlaufgabe
Sie…
- … vertiefen Ihr Wissen zu einem Querschnittsthema der Lehrer*innenbildung.
- …. erweitern Ihre Perspektive auf die Komplexität der Kernaufgaben von Lehrkräften.
- … reflektieren Ihre Berufswahlentscheidung auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Wahlaufgabe.
- … sie unterstützen Ihren eigenen Professionalisierungsprozess und befassen sich mit Ihrer individuellen Profilbildung.
In dem folgenden Interactive Book finden Sie Wahlaufgaben zu verschiedenen Themen, die im Rahmen von Bildung und Schule relevant sind.
Wählen Sie aus diesen Aufgaben eine aus, die Sie am meisten interessiert und bearbeiten Sie diese.
Sie können unter diesem Fokus dann die Praxis im Praktikum erkunden und im Nachhinein reflektieren.
Falls Ihr Seminar einen bestimmten Schwerpunkt hat, hat Ihr*e Dozent*in ggf. auch schon eine Aufgabe ausgewählt, die inhaltlich relevant ist. Achten Sie dann auf die individuellen Absprachen in Ihrem Seminar.
Sie dürfen natürlich auch mehrere Aufgaben bearbeiten.
4. Forschendes Lernen: Leitfadeninterview
Damit Sie möglichst vielseitige Einblicke in das neue Berufsfeld erhalten, führen Sie ein Interview mit einer Person in Ihrem Praktikum. Sie stehen aktuell vor Ihrem Praktikum und wissen wahrscheinlich noch nicht, mit wem Sie das Expert*inneninterview führen werden. Dennoch können Sie schon einen Rahmen skizzieren und versuchen in den Blick zu nehmen, warum Sie sich genau für diesen außerschulischen Lernort entschieden haben und welche generellen Fragen Sie haben, beziehungsweise mit Blick auf einer Vernetzung zu Ihrem Beruf, haben. Wenn Sie sich für eine*n Praktikumspartner*in entschieden haben, können Sie das Thema Ihres Interviews näher eingrenzen und Ihre Fragen spezifischer ausformulieren.
Lernziele
Ziele der Auseinandersetzung mit dem Leitfadeninterview
Sie …
- … lernen warum Forschendes Lernen im Lehramtsstudium von Bedeutung ist.
- … lernen den Ablauf eines “idealtypischen Forschungsprozesses” beispielhaft kennen und machen Ihre ersten Schritte innerhalb dieses Prozesses.
- … sie wenden die Forschungsmethode leitfadengestütztes Interview an.
Erstellen Sie einen Leitfaden für ein Interview, das Sie zu einer pädagogischen Fragestellung (Untersuchungsfrage) führen, die Sie besonders interessiert. Hierzu sind einige Zwischenschritte notwendig, die Ihnen bei der Erarbeitung helfen sollen:
- Entwickeln Sie eine konkrete Untersuchungsfrage für Ihr BFP, die sich aus der Schnittmenge des Berufsfeldes und der Institution Schule (Aufgabe 1) ergeben kann.
Das folgende Documentation Tool kann Ihnen dabei helfen, noch einmal genau zu überlegen, was Sie an Ihrer Fragestellung interessiert.
- Machen Sie eine Themenrecherche zu Ihrer Untersuchungsfrage. Halten Sie wesentliche Aspekte daraus für sich fest (z.B. in einer Mindmap, einer Stichwortsammlung, etc.). Hier können Ihnen auch Ihre Aufzeichnungen aus dem Documentation Tool zur Untersuchungsfrage helfen.
Im Bereich Interview 1 finden Sie Lernmodule zum leitfadengestützen Interview im BFP. Diese Informationen unterstützen Sie bei den Aufgaben und begleiten Sie Schritt für Schritt. Sie können dabei Kapitel, in denen Sie sich schon auskennen, überspringen und andere vertieft bearbeiten.
- Entwickeln Sie aus Ihrer Sammlung Ideen für Fragen, die Sie im Interview nutzen könnten, um Antworten für Ihre Untersuchungsfrage zu erhalten.
- Erstellen Sie daraus Ihren Leitfaden für das Interview. Das untenstehende Arbeitsblatt und Dokument zur guten Gesprächsführung können Ihnen dabei helfen.
Im Lernteam können Sie sich ebenfalls bei dieser Aufgabe unterstützen. Es kann hilfreich sein, sich gegenseitig vorab zu interviewen, um ein Gefühl für das Führen eines Interviews zu bekommen, die Fragen noch einmal zu verändern, zu erweitern oder zu reduzieren.
Literatur
Die Literatur finden Sie als Studierende*r oder Mitarbeiter*in der Universität zu Köln in ILIAS.
Allemann-Ghionda, Cristina (2013): Bildung für Alle, Diversität und Inklusion: Internationale Perspektiven. Paderborn: Ferdinand Schöningh. (S. 26-30, 54-55, 60-66).
Diekmann, A. (2007): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden,
Anwendungen. 17. Aufl., Reinbek: Rowohlt
Gardenswartz/ Rowe (2003): Diverse Teams at Work. 2nd Edition. SHRM.
Herwig-Lempp, Johannes (2016): Ressourcenorientierte Teamarbeit –Systemische Praxis der kollegialen Fallberatung. Ein Lehr- und Übungsbuch. Göttingen: Vandenhoeck & Rupprecht. S. 39.
Krause, Andreas (2003) Lehrerbelastungsforschung –Erweiterung durch ein handlungspsychologisches Belastungskonzept, S. 260.
Tulodziecki, G. & Herzig, B. (2004). Mediendidaktik. Medien in Lehr- und Lernprozessen. Stuttgart: Klett-Cotta.
Werning, R. & Avci-Werning, M. (2015). Herausforderung Inklusion in Schule und Unterricht. Grundlagen, Erfahrungen, Handlungsperspektiven. Seelze: Klett Kallmeyer, S. 22.
Tag:Aufgaben, BFP, Portfolio, Schulalltag