Herstellung von Gemeinsamkeiten
Das vierte Leitprinzip ist eine besondere Aufmerksamkeit für die Herstellung von Gemeinsamkeit aller Schüler*innen. Die Klassengemeinschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Lebenswelt (schließlich verbringen Kinder dort sehr viel Zeit), in der sich Freundschaften und das soziale Miteinander entwickeln können. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Sozialität ist grundlegend für den Menschen und stellt somit eine bedeutsame Entwicklungsperspektive im Unterricht dar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Klasse als solche zunächst einmal eine Zwangsgemeinschaft ist und durch Noten und Leistungsdruck ein Konkurrenzgefühl entstehen kann. Dieses Spannungsfeld gilt es im Unterricht zu berücksichtigen und dennoch zu versuchen, gemeinsames und soziales Lernen zu etablieren. Dies kann beispielsweise durch kooperatives Lernen am gemeinsamen Lerngegenstand, Peer-Tutoring oder Klassenversammlungen angebahnt werden (Textor, 2015) sowie durch gezielte Werte-Vermittlung (Wahl, 2021).