Inklusion als Konzept der Schulentwicklung
Ein spannender Blick über nationale Grenzen hinaus zeigt, dass inklusive Schulentwicklungsprozesse international von großer Bedeutung sind (Werning, 2014). Hierbei hat sich der “Index of Inclusion“, entwickelt von Booth und Ainscow im Jahr 2002, als ein bedeutendes Instrument herauskristallisiert. Dieser Index fokussiert auf die Umsetzung von schulischer Inklusion auf der Ebene der Einzelschule und findet in vielen Ländern Anwendung (Steinmetz et al., 2021).
Index of Inclusion
Der Index für Inklusion ist ein umfassendes Instrument zur Förderung der inklusiven Entwicklung in verschiedenen Bildungseinrichtungen. Anders als eine rein auf spezielle Bedürfnisse ausgerichtete Sichtweise, betrachtet der Index Inklusion als ein Konzept, das die Teilhabe aller Kinder und Erwachsenen fördert, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen oder Bedürfnissen. Es geht darum, Ausgrenzung zu reduzieren und Bildungseinrichtungen stärker auf die Vielfalt ihrer Gemeinschaften auszurichten. Der Index bietet Hilfestellungen für einen kontinuierlichen Entwicklungs- und Selbstevaluationsprozess, der die Perspektiven von Pädagog*innen, Kindern, Jugendlichen, Eltern und der Gemeinschaft einbezieht. Statt auf Überprüfung und Wettbewerb setzt er auf die Verringerung von Barrieren und die Schaffung einer inklusiven Kultur. Er ermutigt zur Zusammenarbeit und zur Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in ihren Bildungsprozess. Der Index ist kein separater Ansatz, sondern eine Methode, um bestehende Aktivitäten in Bildungseinrichtungen inklusiver zu gestalten. Er fördert die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, baut Barrieren ab und trägt zur Entwicklung einer inklusiven Einrichtungskultur bei. Durch die Klärung von Zielen und die Verbesserung der Einrichtung kann er zu nachhaltigen Veränderungen führen (Booth & Ainscow, 2002).
Arbeitsauftrag
Bitte schauen Sie sich das Video von Minute 5:12 bis 5:28 an und notieren Sie die Ziele des Index of Inclusion.
Video “Inklusive Bildung. Handlungsstrategien für heterogene Klassen” als Referatsvideo von Marie-Christine Vierbuchen, Clemens Hillenbrand, Franco Rau, Susanne Schorer, Lea Schröder, Lisa Mutter unter der Lizenz CC-BY(4.0) via twillo Videoportal der Universität Oldenburg OER Lehrkräftebildung.
Die drei Dimensionen des Index of Inclusion
Nachdem wir die Ziele des “Index of Inclusion” in einem vorherigen Video kennengelernt haben, werden wir uns nun tiefer mit den drei zentralen Dimensionen dieses Instruments befassen. Diese Dimensionen sind entscheidend für die Umsetzung inklusiver Praktiken in Bildungseinrichtungen und bilden die Grundlage für die Bewertung und Weiterentwicklung von inklusiven Bildungsprozessen.