Auswahl der Projektmanagement-Methode: Die Stacey-Matrix
Je nach Komplexität (wie z. B. Größe des Projekts, den bekannten und unbekannten Faktoren, die es umgeben, und den auferlegten Beschränkungen) kann es sinnvoller sein, die eine oder andere Projektmanagement-Methode oder eine Mischung aus beiden anzuwenden.
Der britische Management-Professor Ralph Douglas Stacey hat eine Matrix entwickelt, die die Komplexität eines Projekts zum Vorschein bringt und somit bei der Wahl der richtigen Methode hilft.
Die Matrix beinhaltet zwei Achsen:
- Der Grad der Eindeutigkeit des Bedarfs (y-Achse): Sind sich alle Beteiligten über den Bedarf einig? Über das gewünschte Ergebnis? Je geringer der Grad der Übereinstimmung ist, desto mehr steigt der Begriff der Komplexität. Auch die Unsicherheit ist gegenüber dem Bedürfnis zu berücksichtigen. Bin ich mir über meinen Bedarf, das gewünschte Ergebnis sicher? Was wir hier zu bestimmen versuchen, ist das “Was?”. Wenn unser Bedürfnis unklar ist und sich möglicherweise im Laufe der Zeit ändert oder weiterentwickelt, dann ist unser Unsicherheitsgrad hoch.
- Der Grad der Unsicherheit in Bezug auf die Umsetzung (x-Achse): Bin ich mir sicher, mit welcher Technologie oder welchem Ansatz ich mein Ergebnis erzielen kann, was ich erreichen möchte? Sind sich alle Projektbeteiligten über diesen Ansatz und die gewählte Technologie und/oder Methode einig? Was wir hier zu ermitteln versuchen, ist das “Wie?“. Wir bewerten den Grad der Gewissheit darüber, wie das Projekt durchgeführt/aufgebaut werden soll. Beispiel: Der Kunde hat eine Vorstellung von seinem Bedarf, weiß aber nicht, auf welchem Weg der Bedarf gedeckt werden kann.
Die folgende interaktive Grafik zeigt Ihnen die Stacey-Matrix. Wenn Sie mit der Maus über die verschiedenen Bereiche fahren, können Sie Erläuterungen anzeigen lassen. Die Symbole führen Sie zu weiterführenden Links zu den für die jeweilige Ausgangssituation relevanten Projektmanagement-Methoden.
Die Wahl der “richtigen” Projektmanagement-Methode hängt immer von der Ausgangssituation ab. Und auch wenn in den letzten Jahren viele den Eindruck hatten, dass agiles Projektmanagement der “Heilige Gral” und klassisches Projektmanagement so gut wie nicht mehr zeitgemäß sei, muss man bei genauerem Hinsehen feststellen, dass jede Methode ihre Stärken und Schwächen hat.
Um einen entsprechenden Ansatz für das Projekt zu finden, ist es daher sinnvoll, sich die folgenden Fragen zu stellen:
- Sind die Anforderungen/das Ziel klar?
- Kennen wir den Weg, der zum Ziel führt?
- Wie stabil oder dynamisch ist das Umfeld?