Die WCAG-Prinzipien konzentrieren sich auf die Zugänglichkeit digitaler Inhalte für Menschen mit Behinderungen, während die UDL-Prinzipien darauf abzielen, eine flexible Lernumgebung zu schaffen, die die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigt. Beide Ansätze betonen die Wichtigkeit von Vielfalt und Anpassbarkeit in der Präsentation und Nutzung von Inhalten, um Inklusion und Chancengleichheit zu fördern.
Marie
noch einarbeiten:
– https://padlet.com/traugottboettinger/universal-design-for-learning-diklusiv-onz20ujzwcjptj23
– https://ukhomeoffice.github.io/accessibility-posters/posters/accessibility-posters.pdf
Universal Design for learning (UDL) als Zugang zum Verstehen von Barrieren
Das didaktische Rahmenwerk des Universal Design for Learning (UDL) wurde vom Center for Applied Special Technology (CAST) entwickelt. Es befasst sich mit der Herausforderung von heterogenen Lerngruppen mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen (abhängig von Beeinträchtigungen, aber auch Vorerfahrungen und -kenntnissen, kulturellen und sozialen Faktoren oder unterschiedlichen Kompetenzen).
Das UDL bietet daher eine Vielzahl an Strategien, um die Gestaltung von Lernumgebungen und -erfahrungen zu flexibilisieren und somit die Zugänglichkeit für alle Lernenden zu steigern.
Das Rahmenwerk fußt auf drei grundlegenden Prinzipien, die wiederum in untergeordnete Guidelines und konkrete Checkpoints unterteilt sind. Eine vollständige Übersicht finden Sie auf der Website von CAST.
Prinzip 1: Darstellung
Dieses Prinzip zielt auf die kognitiven Aspekte des Lernens
Bieten Sie multiple Darstellungsweisen der Lerninhalte an. Dieses Prinzip umfasst die barrierefreie Gestaltung von Lernmaterialien, sowie unterschiedliche Unterstützungsansätze zur Förderung der Informationsverarbeitung.
Es wird in drei untergeordnete Guidelines unterteilt:
- Perzeption: Informationen für alle Lernenden zugänglich zu machen. Dafür müssen sie über verschiedene Modalitäten bereitgestellt werden (z.B. über das Sehen, Hören oder Anfassen) und das Format soll von dem/der Benutzer*in angepasst werden können (z.B. Vergrößerung, Lautstärke, Geschwindigkeit).
⇒ konkrete Beispiele: Untertitel, Alternativtexte, Einstellungen (Größe, Geschwindigkeit, Lautstärke…)
- Sprache und Symbole: Die Lernenden können unterschiedlich gut mit verschiedenen Formen der Darstellung umgehen – sowohl mit sprachlichen als auch mit nicht-sprachlichen. Ungleichheiten können entstehen, wenn Informationen allen Lernenden in einer einzigen Form der Darstellung präsentiert werden. Eine wichtige Unterrichtsstrategie besteht darin, dafür zu sorgen, dass alternative Darstellungen nicht nur zugänglich, sondern auch für alle Lernenden klar und verständlich sind.
⇒ konkrete Beispiele: Beschreibungen, Bilder, Videos, Übersetzungen, Erläuterungen
- Verständnis:
Prinzip 2: Aktion & Ausdruck
Bieten Sie den Lernenden multiple Wege und Möglichkeiten an, mit der Lernumgebung zu interagieren und das eigene Wissen zu präsentieren. Hierbei geht es um die Ermöglichung der Verwendung von assistiven Technologien in der Interaktion mit der Lernumgebung, sowie der Förderung unterschiedlicher Wege der Kommunikation.
Prinzip 3: Lernengagement
Foto: Tim Mossholder von Unsplash
Dieses Prinzip betrachtet warum wir lernen. Es geht darum, das Lerninteresse und die Motivation der Lernenden zu fördern.
Bieten Sie den Lernenden multiple Wege und Möglichkeiten an, sich angesprochen zu fühlen und engagiert zu lernen. Hierbei sind unterschiedliche Wege zur Unterstützung der Motivation und der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit angesprochen.
Wichtig ist, dass nicht alle Checkpoints für eine Lernumgebung realisiert werden müssen, sondern es vielmehr darum geht, bereits in der Planung von Lehrveranstaltungen etwaige Barrieren frühzeitig zu erkennen und mit Hilfe des UDL die passenden Strategien auszuwählen und umzusetzen. Auf diese Weise können multiple und flexible Lernwege ermöglicht werden, sodass Lernerfahrungen zugänglich, aber auch herausfordernd sind. So profitieren alle Personen einer heterogenen Lerngruppe.