Relevante Aspekte einer bewegungsorientierten Alltagsgestaltung
Es bestehen einige Ansätze aus dem Bereich Bewegung für den Personenkreis, die jedoch oft die Förderung, das Kindesalter und/oder den Kontext Schule fokussieren. Trotzdem enthalten sie relevante Inhalte für eine bewegungsorientierte Alltagsgestaltung. „Die Kombination von Ansätzen aus dem Sport und aus bewegungsorientierten Förderkonzepten ermöglicht ein individuell angepasstes und attraktives Bewegungs- und Sportangebot“1 für Menschen mit Komplexer Behinderung.
Folgende Aspekte konnten aus bestehenden Ansätzen als relevant für eine bewegungsorientierte Alltagsgestaltung für Menschen mit Komplexer Behinderung herausgefiltert werden (Fahren Sie mit der Maus über die einzelnen Bereiche, um mehr darüber zu erfahren):
Wenn Sie noch Informationen über den Umgang mit stereotypen Bewegungen erhalten möchten, klicken Sie hier auf das Smiley.
Wie bereits beschrieben, zeigen Menschen mit Komplexer Behinderung aus wahrscheinlich unterschiedlichen Gründen häufig stereotype Verhaltensweisen. Die von ihnen entwickelten Bewegungsmuster sollten nicht als pathologisch angesehen werden.7 Stattdessen können Bewegungsstereotypien vom Umfeld aufgegriffen werden. Durch anregende und wohltuende Bewegungssituationen und Anbieten von Alternativen und Variationsmöglichkeiten, kann das stereotype oder selbstverletzende Verhalten reduziert werden.1 Eventuell können damit neue Bewegungen erreicht werden, die die Gestaltungsmöglichkeiten erweitern und somit zu mehr Mobilität und Teilhabe beitragen.7
Literatur
1 Häusermann, S. (2019). Erfahrungs- und Erlebnisbereiche in Bewegung und Sport. In PluSport Behindertensport Schweiz (Hrsg.), Sport ohne Grenzen. Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen (S. 26-35). Herzogenbuchsee: INGOLDVerlag. S. 27
2 Habermann-Horstmeier, L. (2018). Grundlagen der Gesundheitsförderung in der stationären Behindertenarbeit. Eine praxisbezogene Einführung. Bern: Hogrefe Verlag.
3 Anneken, V. (2012). Bewegung und Sport von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen. In N. J. Maier-Michalitsch & G. Grunick (Hrsg.), Leben pur – Freizeit bei Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen (S. 50-60). Düsseldorf: verlag selbstbestimmtes leben. S. 50, 56
4 Sabo, T. & Terfloth, K. (2014). Lebensqualität durch tätigkeits- und arbeitsweltbezogene Angebote. In A. Fröhlich, N. Heinen, T. Klauß & W. Lamers (Hrsg.), Schwere und mehrfache Behinderung – interdisziplinär (S. 345-366). Oberhausen: ATHENA.
5 Struck, H. (2013). »Move on« – Bewegung in den Arbeitsalltag bringen Bewegung und Psychomotorik als »arbeitsbegleitendes Angebot« im Kontext der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. motorik, 36 (1), 28-32.
6 Lamers, W. & Molnár, T. (2018). Ein Leben in Vielfalt – auch für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. In W. Lamers (Hrsg.), Teilhabe von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung an Alltag, Arbeit, Kultur (S. 21-35). Oberhausen: ATHENA. S. 31
7 Bernasconi, T., & Böing, U. (2015). Pädagogik bei schwerer und mehrfacher Behinderung. Stuttgart: Kohlhammer.
8 Behrens, M. & Fischer, K. (2014). Bewegung und Mobilität für Kinder mit schwerer und mehrfacher Behinderung. In A. Fröhlich, N. Heinen, T. Klauß & W. Lamers (Hrsg.), Schwere und mehrfache Behinderung – interdisziplinär (S. 255-271). Oberhausen: ATHENA.
9 Schoo, M. & Mihajlovic, C. (2021). Sport, Spiel und Bewegung für Menschen mit mehrfachen Behinderungen. Düsseldorf: verlag selbstbestimmtes leben.